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Sommersonnenwende

Kriminalkommissar Tomas Wolf hat die schrecklichen Bilder seines Auslandseinsatzes als UN-Soldat noch nicht richtig verarbeitet. Er hofft daher im beschaulichen Schweden, bei seiner Frau Klara und den Kindern Alexander und Ebba, endlich die ersehnte Ruhe und seinen Frieden zu finden. Er hat seiner Frau versprochen, dass sie sich ein Häuschen kaufen werden, und diesen Traum möchte er ihr unbedingt erfüllen.

Die Journalistin Vera Berg lebt mit ihrem Freund Jonny und dessen Sohn Sigge in Malmö. Die Beziehung läuft aber nicht mehr sehr gut, denn Jonny ist oft tagelang weg und sie weiß, dass er in dubiose Geschäfte verwickelt ist. Sigge hängt jedoch sehr an Vera und es tut ihr sehr weh, wenn sie ihn jetzt zum Jugendamt bringen muss, damit sie endlich von Jonny weggehen kann. Vera hat nämlich kein sehr gutes Gefühl, wenn sie Sigge mit Jonny alleine lassen muss.
Vera betritt am nächsten Tag ihre neue Arbeitsstelle in der Stockholmer Redaktion der Kvällsposten. Ihre Redaktionsleiterin hat ihr angekündigt, dass sie sich keine weiteren Probleme erlauben darf. Sie hat mit Veras vorheriger Redaktion telefoniert, und daher weiß sie von den Problemen, die Vera dort hatte. Ebenso ist diese erstaunt, als Vera Sigge mit im Schlepptau hat, aber Vera bringt es einfach nicht übers Herz, Sigge alleine beim Jugendamt zu lassen.

Als Tomas zu seinem Bruder Kristian fahren will, da dieser ihm noch das Geld für den Hauskauf schuldet, fällt ihm auf, dass auf dem Weg ein Polizeieinsatz ist, weshalb er anhält. Die Polizeibeamten erklären ihm, dass unter einer Plane eine Frau erdrosselt aufgefunden wurde. Es soll sich um jemanden aus der Flüchtlingsunterkunft handeln. Tomas kommt sofort der Name seines Bruders in den Sinn, denn Kristian ist noch immer in der Nazi-Szene unterwegs, obwohl ihn Tomas immer wieder dazu drängt, dass er endlich aussteigen soll. Sein kleiner Bruder Peter lebt zwar noch bei seiner Mutter, aber auch er ist schon in der Szene unterwegs. Auch Tomas war früher in dieser Szene aktiv, bevor er eine Kehrtwende machte und Polizist wurde.
Bei der Toten wurde festgestellt, dass ihr der Slip fehlt, mehr ist über die Tote noch nicht bekannt.

Vera hat von diesem Fall Wind bekommen und will mehr darüber erfahren, und beginnt ihre Recherchen. Um Neuigkeiten zu erhalten, muss sie versuchen, einen Polizisten auf ihre Seite zu bekommen, damit der ihr ein paar verlässliche Daten preis gibt. Bisher weiß sie nur, dass der Toten der Slip fehlt, worauf hin ihr sofort ein Fall aus Malmö wieder einfällt, wo ebenfalls ein Slip bei einer Toten entwendet wurde.
Durch Umwege kreuzen sich die Wege von Tomas und Vera, und letztendlich helfen sie sich gegenseitig zur Lösung dieses sehr heiklen Falles.

Engman Selaker sind die beiden Autoren Pascal Engman und Johannes Selaker. Pascal Engman wurde am 30. Juli 1986 von einer schwedischen Mutter und einem chilenischen Vater geboren und ist schwedischer Autor und Journalist. Sein Thriller-Debüt „Der Patriot“ erschien 2017 und wurde international gefeiert. Er hat bisher weltweit über eine Million seiner Bücher verkauft und wird in über zwanzig Ländern veröffentlicht. In Schweden gehört er zu den beliebtesten Autoren.
Johannes Selaker arbeitet als Journalist und war bei diversen schwedischen Zeitungen als Nachrichtenleiter und Chefredakteur tätig. Im Jahr 2017 war er an einer der größten #MeToo-Untersuchungen maßgeblich beteiligt.
Zusammen ist „Sommersonnenwende“ ihr erster gemeinsamer Kriminalroman.

„Sommersonnenwende“ stellt nicht nur die erste Kollaboration der beiden schwedischen Autoren dar, es ist gleichzeitig der Auftakt einer neuen Buchreihe, der aber aus den Debüts der letzten Jahre heraussticht. Zu Beginn verwirrt der Kriminalroman seine Leser, weil nur schwer zu erkennen ist, wie alles zusammenhängt, wer was genau und wie macht und welche Schicksale der Polizist Tomas und die Journalistin Vera hinter sich haben. Mit der Zeit kam ich dann besser mit dem Fall zurecht. Dennoch war ich immer wieder irgendwie verdutzt und verwirrt, wenn etwas passiert ist, um das Geschehene richtig einordnen zu können. Ich denke, dass es bei den weiteren Fällen dann leichter fällt, nachdem nun Tomas und Vera bereits bekannt sind. Ich kam dann aber doch noch sehr gut in die Geschichte, habe mich super ins Jahr 1994 zurückversetzt gefühlt, und konnte mit den ganzen Verwirrungen etwas anfangen und sie auch begreifen. Ich freue mich auf jeden Fall jetzt schon auf weitere Fälle von Tomas und Vera in Stockholm, und bin gespannt, wie gut sie in Zukunft zusammen arbeiten werden!

Gudrun Loher
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