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Schwarzvogel

Der erste Fall für Fredrika Storm

Fredrika kehrt nach langer Zeit wieder aus Stockholm in ihren Heimatort zurück. Sie fängt dort in der Polizeidienststelle als Kommissarin an. Es dauert lange, bis sie sich wieder nach Hause zu ihrer Oma und ihrem Vater traut. Vorübergehend schläft sie deshalb im Hotel, bis sie ihre neue Wohnung beziehen kann. Ihre Oma Gun freut sich sehr, dass sie Frieda wieder sieht, nur ihr Vater hat einen störrischen Blick wie immer. Die beiden haben keine gute Beziehung, denn Fredrika will immer noch alles über ihre Mama wissen, die von einem Tag auf den anderen verschwunden ist, als Frieda fünf Jahre alt war. Ihr Vater Anders will aber einfach nicht darüber reden, was seine Tochter sehr belastet.
Fredrika wird auf ihrer neuen Dienststelle herzlich willkommen geheißen und noch dazu ist sie froh, dass sie von Stockholm weg ist. Als sie zu ihrem ersten Einsatz gerufen wird, teilt ihr Chef sie mit ihrem neuen Partner Henry ein. Aber irgendwie hat Fredrika bei Henry ein komisches Gefühl, denn sie glaubt, dass ihn sonst keiner als Partner haben will. Ihr Einsatzort ist Vombsjön, wo eine Frau ins Eis eingebrochen ist. Sie parken die Einsatzfahrzeuge in der Nähe, erfahren aber, dass nach Auskunft der Rettungskräfte der jungen Frau nicht mehr geholfen werden konnte. Die Tote hat eine Wunde am Hinterkopf, die nicht durch den Sturz in Wasser entstanden sein kann. Es gibt sogar eine Zeugin, die alles von der anderen Seeseite aus beobachtet hat. Fredrika und Henry suchen die Zeugin auf, und da bemerkt Fredrika, dass es ihre Oma Gun ist, die alles gesehen hat. Diese ist ziemlich durcheinander und macht sich Vorwürfe, dass sie der jungen Frau nicht helfen konnte. Die Tote wird als Nomi identifiziert.
Bei den Ermittlungen wird zunächst Nomis Arbeitgeber Kristoffer befragt, der eine Putzfirma hat, und der ebenso mit Fredrika verwandt ist. Sie erhalten die Dienstpläne von Nomi und stellen bei ihren Einsatzorten fest, dass sie bei einem Mann geputzt hat, der schon öfter Frauen gegenüber auffällig geworden ist. Das wäre doch eine Spur, hoffen sie. Ebenso fragen sie sich, was eine junge Frau wie Nomi in dieser einsamen Gegend, wo nicht viel los ist, wohl gesucht haben könnte. Deren Mutter ist vor einem Jahr gestorben und ihr Vater wohnt weiter weg. Bei den weiteren Untersuchungen nach dem Mörder oder demjenigen, der Nomi auf das Eis gehetzt hat, wird Fredrika immer mulmiger, dass auch ihre Familie in den Fall verwickelt sein könnte. Sie will auch jetzt endlich wissen, was damals mit ihrer Mama passiert ist und warum sie von einem Tag auf den anderen verschwunden ist. Fredrika wird klar, dass sie sich mit ihrem Vater und auch ihrer Oma und der übrigen Verwandtschaft auseinandersetzen muss, denn sie glaubt, dass sie mehr wissen, als sie immer sagen. Fredrika ist verzweifelt, aber nur so kommt sie dem Täter auf die Spur.

Frida Kajsa Viktoria Plasencia Skybäck wurde am 10. Mai 1980 in Göteryd in Schweden geboren. Sie ist eine schwedische Schriftstellerin und hat schon mehrere historische Romane geschrieben. 2018 erschien ihr Roman „Die kleine Buchhandlung an der Themse“ in Schweden und wurde 2019 in Deutschland übersetzt, womit ihr der internationale Durchbruch gelang.
Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in Lund. „Schwarzvogel“ ist der Auftakt einer Krimireihe um die junge Polizistin Fredrika Storm, die im südschwedischen Lund ermittelt.

Der erste Fall für Fredrika Storm hat mich gleich zu Beginn sehr neugierig gemacht, denn es war nicht nur der eigentliche Fall zu lösen, es war auch die Angst, dass ihre Familie etwas damit zu tun haben könnte. Diese Kombination, die ausgerechnet bei Krimis eher unüblich ist, hat mich auch gleich in den Bann gezogen und somit musste auch ich schnell wissen, was passiert ist, ob Fredrikas Familie mit dem Fall zu tun hat und wieso ihre Mutter verschwunden ist. „Schwarzvogel“ ist ein sehr gelungener und hoch spannender Auftakt einer neuen Krimiserie, der zwei Ermittler aus verschiedenen Welten zusammen führt, was die Geschichte nur noch interessanter macht.
„Schwarzvogel“ hält, was skandinavische Krimis versprechen, und so ist es doch immer wieder schön, einen Krimi aus der Gegend um Stockholm zu lesen, düster und spannend, mit allerlei unvorhersehbaren Wendungen in einer einsamen Gegend und auch den schrulligen Besonderheiten der Menschen, die dort leben. Ich freue mich schon sehr auf weitere Fälle mit der neuen Ermittlerin Fredrika Storm und ihrem Partner Henry!

Gudrun Loher
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