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Flugangst 7A

Nele, die Tochter von Mats Krüger, einem erfahrenen und erfolgreichen Psychiater, hat nach jahrelanger Funkstille wieder Kontakt zu ihrem Vater aufgenommen. Grund dafür ist ihre Schwangerschaft und der Wunsch, dass ihr Vater ihr nach erfolgter Geburt Beistand leisten soll. Nach dem Tod seiner Frau ist Mats per Schiff nach Argentinien ausgewandert und hat alle Kontakte in die Heimat abgebrochen. Auch wollte er niemals mehr zurückkehren. Erschwerend kommt hinzu, dass Mats unter panischer Flugangst leidet. Nach Absolvierung eines entsprechenden Seminars geht er dennoch an Bord des Langstreckenfluges von Buenos Aires nach Berlin. Nicht aber ohne vorher alle erdenklichen Vorkehrungen, sprich Auswertungen über Absturzrisiken, dem schlechtesten Platz in so einem Fall im Flieger etc., geprüft zu haben. So ist es auch nicht besonders verwunderlich, dass er gleich mehrere Plätze im Flieger für sich reserviert hat. Bis er einen seiner reservierten Plätze letztendlich gefunden und eingenommen hat, vergeht einige Zeit an Bord und all seine Ängste hinsichtlich Turbulenzen, möglichem Druckabfall oder gar Terrorwarnungen beschäftigen ihn zwar anfangs noch, doch sollten diese nicht das Problem werden. Vielmehr bringt ihn ein Anruf eines Unbekannten aus der Fassung, der ihm eröffnet, dass ein ehemaliger Patient von ihm ebenfalls an Bord sei. Bei der Therapierung hat Krüger diese Person von deren Gewaltphantasien befreit. Und genau diese Person soll er nun dazu bringen, über 600 Passagiere und sich selbst in den Tod zu reißen, sonst stirbt seine hochschwangere Tochter. Ein Wettlauf auf Zeit um das Leben der Passagiere und seiner Tochter beginnt.

Sebastian Fitzek, Jahrgang 1971, schreibt Psychothriller und ist Deutschlands erfolgreichster Autor in diesem Genre. In vierundzwanzig Sprachen werden seine Bücher übersetzt. Sie sind Vorlage sowohl für internationale Kinoverfilmungen wie auch Theateradaptionen. Kürzlich wurde sein verfilmter Thriller „Das Joshua-Profil“ im Fernsehen ausgestrahlt. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.

Wo Fitzek drauf steht, da ist auch immer ein echter Fitzek drin. Dies ist in seinem neuesten Thriller „Flugangst 7A“ ebenfalls der Fall. In einer spielerischen Leichtigkeit integriert er aktuelles Zeitgeschehen, wie den sicherlich noch jedem bekannten Germanwings Absturz, in diesen Psychothriller und entwickelt darauf eine faszinierende Story. Dass sein Hauptakteur Mats Krüger auch noch extreme Flugangst hat, verstärkt die ganze Sache auf eindrucksvolle Weise. Geschickt baut er einen immer wieder wechselnden und wachsenden Spannungsbogen auf, in dem er die Handlung permanent zwischen dem Geschehen im Flugzeug, seiner inzwischen entführten schwangeren Tochter Nele und seiner einzigen Vertrauten Feli, einer ehemaligen Kollegin, die ihn am Boden bei der Suche nach der verschwunden Nele unterstützt, wechseln lässt. Als Meister der Spannung schafft er es problemlos, den Leser an das Buch zu fesseln und so manch überraschende Wendung ist damit vorgezeichnet und inbegriffen. So wird es in Verbindung mit neuen Protagonisten und versteckten Tipps nie langweilig und man möchte einfach immer weiter lesen, um zu erfahren, was passiert. Erneut ein Psychothriller der Spitzenklasse, der nichts anderes als eine klare und eindeutige Leseempfehlung verdient. Allerdings wird so mancher Sitzplatz im Flieger nach diesem Buch sicherlich nicht mehr so begehrt sein!

Michael Müller
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