Jede Serie geht einmal zu Ende, und so auch die preisgekrönte Ausnahme-Serie "The Big C" über das Schicksal der Lehrerin und Mutter Cathy Jamison, die an Krebs erkrankt und versucht, die Krankheit zu besiegen. In drei Staffeln haben wir sie begleitet, Höhen und Tiefen mit ihr erlebt, Heilungsversuche, Seitensprünge, Schwangerschaften, Chemotherapien, Geburtstage, Tode, eben alles, was das Leben bereit hält. Zum Ende der dritten Staffel hat Cathy erfahren, dass ihr Kampf gegen den Krebs nichts ausrichten konnte, und sie innerhalb eines Jahres sterben würde. Daraufhin wollte sie ihre Familie nicht mehr belasten und beschloss, künftig auf einem Schiff zu leben.
Entgegen der vorhergehenden Staffeln, die insgesamt 36 Folgen zu jeweils 30 Minuten liefen, bietet die finale Staffel lediglich vier Folgen, die jedoch zu je knapp einer Stunde. Um einen deutlichen Akzent zu setzen wurde der Titel auf "The Big C - Hereafter" erweitert, und der Vorspann wie auch das Titellied angepasst.
Cathy Jamison will nicht mehr. Sie weiß, dass sie sterben wird, und ist von ihrem Kampf gegen den Krebs gezeichnet. Ihr Körper ist ausgelaugt, und Ihr Optimismus hält sich in Grenzen. Sie beschließt, sich den lebensverlängernden Maßnahmen zu entziehen und keine Chemotherapie mehr zu machen. Sie möchte selbst bestimmen können, wie und unter welchen Umständen sie stirbt. Ihr Bruder Sean ist ihr näher denn je, und auch ihr Ehemann Paul, der sich ein Jahr zuvor noch von ihr scheiden lassen wollte, als er auf dem Höhepunkt seines unternehmerischen Erfolgs war, möchte sie nicht verlieren und verliebt sich neu in sie. Um ihren Sohn Adam macht sie sich am meisten Sorgen, vor allem, dass sie nicht einmal mehr miterleben wird, wie er seinen Highschool-Abschluss machen wird. Ihr fällt das Gehen immer schwerer, so dass sie eine Gehhilfe benutzen muss. Sie möchte, dass Paul versorgt ist, und versucht ihn mit einer jungen Witwe zu verkuppeln.
Cathy beschließt, ihrer Familie nicht mehr zur Last zu fallen, und zieht in ein Hospiz, damit niemand ihr Zuhause mit ihrem Tod in Verbindung bringen muss. Nachdem sie vier Monate dort verbracht hat, wird ihr eröffnet, dass ihre Versicherung keinen längeren Aufenthalt mehr bezahlen würde, und dass sie doch wieder nach Hause gehen muss. Doch genau das wollte sie verhindern.
Die letzte Staffel von "The Big C" liegt auf zwei DVDs in der deutschen und spanischen (Stereo) sowie der englischen Sprachfassung (Dolby Digital 5.1) vor. An Bonus-Material gibt es, wie bisher, nichts.
"The Big C - Hereafter" bildet einen höchst emotionalen und sehr würdigen Abschluss dieser nie ganz einfachen Serie. Was Laura Linney in diesen vier abschließenden Episoden leistet, ist mehr als beeindruckend. Die letzten Monate der Cathy Jamison sind in den einzelnen Folgen wunderschön und mit viel Gefühl erzählt, wenn die gesamte vierte Staffel auch sehr deprimiert, weil sie keinen Zuschauer unberührt lassen wird. Zart besaiteten Fans der Serie und Zuschauern, die nah am Wasser gebaut haben, ist diese abschließende Staffel nur bedingt zu empfehlen. Dennoch gehören diese vier Folgen zum Besten, was derzeit an Fernsehunterhaltung zu finden ist.
USA 2013, 216 Minuten
mit Laura Linney, Oliver Platt, Gabriel Basso