Seit 2010 in der USA und seit 2011 in Deutschland erzählt die TV-Serie „The Big C“ von der Lehrerin, Hausfrau und Mutter Cathy Jamison, die an Krebs erkrankt ist, und daher ihr Leben komplett umkrempeln muss. Zunächst verheimlicht sie ihre Krankheit selbst ihrem Mann und ihrem Sohn gegenüber, nur die damalige Nachbarin Marlene kommt ihr auf die Schliche. Cathy’s Bruder Sean lebt auf der Straße, weil er sich keinem System unterwerfen will. Andrea ist eine von Cathy’s Schülerinnen, mit der sie sich anfreundet, und die zu Familie Jamison zieht.
Cathy lehnt es zunächst ab, sich einer Therapie zu unterziehen, weil sie die restliche Zeit ihres Lebens die Dinge tun möchte, die sie bisher verpasst hat. Nachdem es ihr immer schlechter geht, lässt sie sich dann doch auf eine Therapie ein, die Grund zur Hoffnung gibt.
Nun ist die dritte Staffel von „The Big C“ in Deutschland auf DVD verfügbar, und weiter geht es im turbulenten Leben der Familie Jamison. Cathy entrückt immer mehr der Realität, nimmt eine erfundene Identität als Stewardess an und amüsiert sich nachmittags bei reichlich Alkohol in einer Bar. Nachdem es ihr besser geht, möchte sie noch ein Kind bekommen. Ehemann Paul erzählt in einem Blog von seiner Nahtoderfahrung, und findet sogar einen Weg, mit seinem Erlebnis Geld zu verdienen. Sohn Adam ist erschüttert von seinen Eltern, als er erfährt, dass beide Affären hatten, und sucht Zuflucht und Hilfe in einer religiösen Gruppe an seiner High School, wo er eine neue Freundin findet. Cathy’s Bruder Sean nimmt endlich einen Job in deren Schule an, und gerät zufällig an einen Nebenverdienst, durch den er endlich seine Rechnungen zahlen kann. Zieh-Tochter Andrea kommt von ihrem Trip aus Afrika zurück, und möchte fortan Ababoo genannt werden, um ihre afrikanische Herkunft besser unterstreichen zu können. Und das ist erst der Anfang! Alles ganz normal? Zumindest in „The Big C“.
Die dritte Staffel der Serie liegt in einer Box mit 2 DVDs vor, darauf zu finden sind alle zehn Folgen zu je 30 Minuten in deutscher, englischer und französischer Sprachfassung (Dolby Digital 2.0). An Specials bietet die Box gar nichts.
Nach einer bedrückenden ersten und einer hektischen zweiten Staffel, geht in der dritten Staffel das Leben der Familie Jamison weiter, und das in einer eher überraschenden Weise. Cathy’s Therapie kommt hier eher am Rande vor, und gibt den Folgen mehr Platz für Geschichten, die um sie herum passieren, was die Serie nicht weniger hektisch macht, aber ihr gut tut. „The Big C“ ist sicherlich kein Mainstream oder leichte Unterhaltung für nebenbei, da in der Serie recht trocken der Kampf einer Patientin gegen eine noch immer meist tödliche Krankheit geschildert wird, der Humor darin ist daher recht schwarz. Dennoch gibt „The Big C“ Hoffnung, dass man sich nach einer solchen Diagnose nicht einfach seinem Schicksal ergeben muss. Vor allem aber ist es ein deutliches Plädoyer dafür, sein Leben auch wirklich zu leben und zu genießen, und seine Träume zu verwirklichen solange es geht. Eine Serie, die den Zuschauer fordert, aber in ihrer Erzählweise und Schauspieler-Auswahl auch viel Spaß macht. Laura Linney als Haupt-Charakter Cathy Jamison hat ihren „Golden Globe“ als beste Schauspielerin in einer Serie redlich verdient!
Auf nur noch eine weitere Staffel dürfen sich die Fans von „The Big C“ freuen, die dann nur vier Folgen haben wird, diese aber jeweils 60 Minuten lang.
USA 2012, 267 Minuten
mit Laura Linney, Oliver Platt, Gabriel Basso