Horror-Filme sind weiterhin im Trend, und so werden ständig neue Schocker in die Kinos und die Heimkinos gespült. Aber was taugen die Filme? Da ist es beruhigend, wenn man sich an einem Franchise orientieren kann, das nun schon zum sechsten Mal an den Start geht: "Scream VI" macht Vieles richtig und liegt nun auch für die deutschen Heimkinos auf BluRay und DVD vor.
Die vier Überlebenden der letzten Ghostface-Morde von Woodsboro, Sam Tara, Mindy und Chad, die sich selbst die "Core Four" (die vier aus dem harten Kern) nennen, haben die Provinz verlassen und sind nach New York gezogen, um einen Neuanfang fernab der Geschehnisse zu wagen. Aber ist es da wirklich sicherer?
Eine College-Professorin wird von ihrem vermeintlichen Date in einer dunklen Seitenstraße abgemetzelt, kurze Zeit später ist auch ihr Peiniger tot.
Noch fühlen sich die vier Freunde sicher, bis sie einen Anruf bekommen, der gar nicht sein dürfte. Ghost Face scheint auch in der Stadt, die niemals schläft, sein Unwesen zu treiben, und plötzlich sehen sich die vier der gleichen Gefahr ausgesetzt, vor der sie gerade geflohen sind. Doch da hat sich etwas geändert, denn Ghost Face ist noch brutaler und unerbittlicher als je zuvor und will die "Core Four" zur Strecke zu bringen. So einfach ist es aber auch New York nicht, sich vor Ghost Face zu verstecken, da gerade Halloween-Zeit ist und jeder in einem Kostüm durch die Straßen läuft. Da hilft es auch nicht, dass sich nach den ersten Todesfällen, für die der brutale Mörder verantwortlich ist, die Ghost Face-Masken wieder ein Verkaufsschlager geworden sind und sich scheinbar jeder damit kostümiert.
Natürlich darf in all dem Gemetzel die Reporterin Gale Weathers nicht fehlen.
Der Film liegt auf BluRay in der deutschen, französischen, italienischen, spanischen und japanischen (Dolby Digital 5.1) sowie der englischen Sprachfassung (Dolby Atmos) vor. An Extras finden sich neben einem Filmkommentar mit den Filmemachern auch die Specials "Der Tod kommt in die Stadt", "Die Gesichter des Todes", "Mehr Meta als Meta", "Blutbad im Laden", "Eine Wohnung zum Sterben", "Der Nachtzug in den Tod" und "Blutiges Theater".
"Scream VI" knüpft unmittelbar an die Ereignisse aus seinem Vorgänger "Scream" an und setzt die Geschichte um die Schwestern Sam (Melissa Barrera) und Tara (Jenna Ortega) sowie die Zwillinge Chad (Mason Gooding) und Mindy (Jasmin Savoy Brown) fort. Es tut gut, dass die Story nach New York verlegt wurde, um den Franchise eine neue Sicht und ein neues Aussehen zu verpassen, denn Woodsboro war inzwischen schon sehr abgenudelt.
Die Regie haben wieder Matt Battinelli-Olpin und Tyler Gillett übernommen, die die Story ordentlich aufgeblasen haben. Die Filmemacher haben wirklich alles dafür getan, um für den sechsten Teil des Franchise eine FSK 18-Einstufung zu bekommen, denn dieser sechste Spuk ist mit Abstand der brutalste im gesamten Franchise. Irgendwie scheinen sie damit einem Trend zu folgen, doch haben sie im Gegensatz zu anderen Produktionen vor lauter Blutvergießen die Story nicht zu kurz kommen lassen. Waren die Teile vier und fünf eher ein Abklatsch des ersten Teils für eine neue Generation, macht "Scream VI" mit seinen unzähligen Wendungen wieder Spaß.
Auch an den Kinokassen konnte "Scream VI", der bisher längste Teil des Franchise, den Vorgänger nochmal übertreffen und spielte weltweit über 168 Millionen Dollar ein, und das ohne Jugendfreigabe!
Ghostface ist zurück und mit ihm fast die gesamte Besetzung aus Teil fünf, selbst Tote haben kurze Cameos. Ein Wiedersehen gibt es auch wieder mit der unkaputtbaren Gale Weathers, die seit dem ersten Teil 1996 Courteney Cox spielt, und auch Hayden Panettiere ist wieder mit dabei.
"Scream VI" darf ohne Übertreibung als Action-Horror-Film bezeichnet werden, denn hier ist der Action-Anteil deutlich größer als bei den Vorgängern, was auch die Handlung sehr stark voran treibt.
"Scream"-Fans der ersten Stunde werden mit diesem sechsten Teil ihre helle Freude haben und können sich wieder mit dem Franchise versöhnen. Wer die Teile eins bis fünf noch nicht kennt, sollte das unbedingt nachholen. Das ist zwar nicht unbedingt notwendig, diese Teile zu kennen, um der Handlung folgen zu können, aber es erhöht das Sehvergnügen ungemein!
USA 2023, 123 Minuten
mit Melissa Barrera, Jenna Ortega