Ida, 27, arbeitet in der psychiatrischen Klinik Ostmarka, wo sie in der Station 22, Spezialabteilung für erstmals erkrankte junge Erwachsene mit psychischen Leiden und Drogenproblemen, zuständig ist. Derzeit ist sie für die kürzlich volljährig gewordene Fanny verantwortlich, die auch schnell Vertrauen in Ida gefunden hat. Fanny gibt vor, schon wieder ganz gesund zu sein, und ihre Eltern warten schon darauf, dass sie mit ihr nach Hause fahren können. Ida bekommt sogar noch von Fanny ein kleines Abschiedsgeschenk, weil sie sich so sehr um sie gekümmert hat und sehr fürsorglich mit ihr umgegangen ist. Fannys Mutter ist sich noch nicht sicher, ob es eine gute Idee ist, dass sie nach Hause kommt, denn was, wenn der Stalker wieder auftaucht und sie nicht in Ruhe lässt?
Am Abend trifft sich Ida mit ihrer älteren Kollegin Babro, und es sollte auch Alan, derzeitiger Praktikant, dazu kommen, aber er meldet sich nicht.
Ida ist irgendwie unruhig, sie will auch noch nicht nach Hause und fährt noch am Abend zur Uni, vielleicht ergibt sich da eine Gelegenheit, jemanden zu treffen.
Als sie nach Hause fährt, fühlt sie sich irgendwie verfolgt, nachem sie meint, dass ihr ein Mann gefolgt ist. Der Mann sieht sie an und steigt dann später in ein Taxi. Ida kommt nach Hause und macht in ihrer Wohnung die Alarmanlage an und geht ins Bett. Sie wird durch ein Geräusch wach und wird ganz panisch, aber es ist nur das Telefon, das klingelt.
Am anderen Ende ist Froydis, die Mutter von Fanny, ganz aufgebracht und erzählt Ida, dass Fanny verschwunden ist. Sie ist sich sicher, dass dieser verfluchte Teufel, der Stalker, sie geschnappt hat!
Am nächsten Tag findet in der Klinik eine Besprechung wie jeden Tag statt und Ida erklärt Babro, die auch die Stationsleitung inne hat, dass Fannys Mutter berichtet hat, dass ihre Tochter nicht mehr da ist und von einer Entführung ausgeht. Ida hat nun eine neue Patientin und ist ab sofort für Gizem zuständig, mit der sie nach draußen geht. Später taucht der Psychologe Thomas bei ihr auf, der jüngste Psychologe auf der Station, er ist nur acht Jahre älter als Ida. Thomas arbeitet auch mit ganz anderen Methoden als seine älteren Kollegen. Ida ist noch immer außer der Spur, denn sie will unbedingt Fanny finden. Nach der Arbeit macht sich Ida auf den Weg zu Fannys Eltern, vielleicht können die ihr noch irgendwelche Hinweise zu ihrer Tochter geben.
Ida hat schon ein ganz eigenes Schicksal hinter sich, denn sie wurde als Fünfjährige von einem Spielplatz entführt und ist erst nach zwei Jahren wieder aufgetaucht. Sie weiß nicht, was damals geschah und wo sie da genau war. Gleich nach ihrer Rückkehr damals hat ihre Mutter sie genommen und ihre Familie verlassen. Sie sind weg vom Vater und ihren Brüdern, haben sich neue Namen zugelegt und sind untergetaucht. Ida lebt seitdem in ständiger Angst, dass der Entführer sie wieder holen könnte.
Ida fragt Fannys Eltern, ob sie sich ihr Zimmer ansehen dürfte, vielleicht findet sie dort einen Hinweis, wo sie sein könnte. Als sie in den Schubladen nachsieht, traut sie ihren Augen nicht: Dort liegt ein rosa Hase, der genauso aussieht, wie der, den sie damals vom Entführer bekommen hat! Ida ist sich sicher, dass er wieder jemanden entführt hat und diesmal ist es Fanny. Um mehr über die damalige Entführung zu erfahren, will sie mit Hilfe des Psychologen Thomas, den sie ohnehin anhimmelt, versuchen, mehr von damals zu erfahren.
Sie will damit Fanny finden, aber auch mit ihr macht die Hypnose einiges und kommt auf einen Verdächtigen, der für all die Entführungen verantwortlich sein soll.
Anne Elvedal ist eine der gefragtesten Drehbuchautorinnen Norwegens für Fernsehen und Film. Sie hat Drehbücher für mehrere Krimiserien geschrieben, und ihre drei Spielfilme wurden alle für den Amanda Award nominiert. Sie hat das Drehbuch für den international preisgekrönten Dokumentarfilm "Königin ohne Land" geschrieben. Sie arbeitet seit 18 Jahren als Drehbuchautorin, ist aber auch ausgebildete Krankenschwester und hat zuvor in der psychiatrischen Gesundheitsversorgung gearbeitet. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Asker, Südnorwegen.
"Station 22" ist ihr erster Thriller für Erwachsene.
Gleich hier eine Warnung zu "Station 22": Dieser Thriller, der von einer psychatrischen Klinik handelt, in der vorwiegend junge Mädchen untergebracht sind, ist nichts für schwache Nerven!
Ich habe mit allen Figuren mitgelitten, vor allem mit Fanny und auch mit Ida, was sie als Kind durchgemacht haben. Ich war so gefesselt beim Lesen, wollte wissen, ob ich mehr erfahre über Ida und ob es stimmt, dass es der gleiche Entführer ist, der über Jahre junge Frauen entführt. Jedoch diese Wendung am Schluss, die alles umgeworfen hat, puh, da habe ich die Welt nicht mehr verstanden. Dieses Ende habe ich absolut nicht kommen sehen!
"Station 22" ist harte Krimi-Kost, die sich aber mit jeder Seite mehr lohnt. Hier bekommen Thriller-Kenner und Genre-Fans eine absolut packende Geschichte in einem großartigen Debut, das so intensiv geschrieben ist, dass die Story noch lange nachhallt. Wer solche spannenden und aufregenden Thriller liebt, dem kann ich dieses Buch ohne Vorbehalte empfehlen!
352 Seiten, Paperback, Ullstein Verlag, 16,99 Euro.