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Die Nacht

Art Mayer fühlt sich für die kleine Milla, die eine Etage unter ihm wohnt, verantwortlich. Milla vermisst seit eineinhalb Jahren ihre Mutter Dana, die plötzlich spurlos verschwunden ist. Art weiß, dass Milla bei ihrer dementen Großmutter nicht gut aufgehoben ist und darum kümmert er sich um die Kleine. Er will aber auch Dana finden, denn er ist sich sicher, dass sie nicht einfach abgehauen ist, denn dafür kennt er sie zu gut.
Da er Milla auch immer wieder von der Schule abhaut und er dieses Mal keine Zeit hat, fragt er bei Nele Tschaikowski nach, die gerade in Mutterschutz ist und etwas Abwechslung brauchen kann. Nele lässt ihren Sohn bei ihrem Mann Lasse, der soll sich eh besser um seinen Sohn kümmern, und holt Milla von der Schule ab. Es läuft jedoch nicht ganz so harmonisch ab, wie erhofft, denn einige Jungs reden Milla schwach von der Seite an und da zeigt Nele ihnen gleich mal, wie der Hase läuft. Nele bemerkt aber auch, dass sie von irgendjemandem beobachtet werden am Nachhauseweg und dieser Jemand macht sogar Fotos von ihnen. Nele bittet Milla, die ja erst 8 Jahre alt ist, nicht mit Fremden mitzugehen und ihnen gleich Bescheid zu geben.

Art ist verzweifelt, denn der Fall um Dana wurde bei den Ermittlungen in die hinterste Schublade gelegt, denn es tut sich seit eineinhalb Jahren nichts Neues auf, weshalb der Fall derzeit nicht weiter behandelt wird. Er hat nur eine Möglichkeit und das wäre über den Bundeskanzler Henrik, der einmal sein Freund war, aber seit der Affäre mit seiner Frau Julia nicht mehr. Er bittet ihn jedoch bei einem Pressetermin, sich den Fall noch einmal anzusehen und noch einmal freizugeben, damit er weiter bearbeitet wird.

Ein paar Tage später bekommt Art einen anonymen Hinweis auf sein Handy, dass er in einer Wohnwagensiedlung außerhalb Berlins eine interessante Entdeckung machen wird. Er bittet Nele, ihn dorthin zu begleiten. Nele ist gleich dabei, denn sie will mal wieder etwas anderes erleben als immer nur Mutter zu sein. Sie haben jedoch Schwierigkeiten, an die Wohnwagensiedlung zu kommen, denn es wütet gerade ein fürchterliches Feuer in diesem Waldgebiet, aber sie versuchen es trotzdem. Als sie dort ankommen, machen sie in einem Wohnwagen eine fürchterliche Entdeckung, denn dort hängt ein toter Mann. Sie müssen sofort wieder zurückfahren, denn das Feuer kommt immer näher und sie hoffen, dass diese Wohnwagensiedlung verschont bleibt. Der ganze Polizeiapparat kann nach dem Feuer anrücken und Untersuchungen am Tatort aufnehmen, und dabei stellt sich heraus, dass es sich bei dem Toten um den Rechtsanwalt Dressel handelt. Dazu wird festgestellt, dass es sich um den Wohnwagen der Familie Karasch, also von Danas Eltern, handelt, und Art damit vom Fall abgezogen wird, weil er zu sehr mit ihr involviert ist und Dana damit die Hauptverdächtige ist. Doch das sieht er nicht ein und nimmt Urlaub, um privat weiter ermitteln zu können. Er bittet Nele erneut um Hilfe, die sehr froh darüber ist, da sie sich ohnehin eine Auszeit aus ihrem Muttersein nehmen und Art sowieso gerne bei den Ermittlungen helfen möchte. Also recherchieren die beiden auf eigene Faust um den Fall Dana, was früher war und wo sie jetzt sein könnte. Sie kommen dabei stets in Konflikt mit den eigenen Kollegen und auch in brenzlige Situationen.

Dieser Abschluss der dreiteiligen Thriller-Reihe von Art Mayer und Nele Tschaikowsky um den Fall Dana war wahnsinnig spannend von Anfang bis zur Auflösung und den ganzen Zusammenhängen um Dana. Der Leser bekommt einen sehr guten Einblick in die aktuellen Recherchen und Ermittlungen, aber auch in das frühere Leben von Dana, als sie noch ein Teenager war. Die ersten beiden Bände hatte ich schon in kürzester Zeit verschlungen, und so war ich auch bei „Die Nacht“ wieder gefesselt von Anbeginn und vor allem, wie die ganze Geschichte denn nun enden würde, ob das Ermittler-Duo Dana finden kann und ob es ein Happy End geben würde - oder alles ganz anders kommen würde.

Ich war wieder einmal sehr fasziniert, wie der Autor Marc Raabe seine Leser in kürzester Zeit in seinen Bann ziehen kann und hoffe auf viele weitere solcher Page-Turner dieses Ausnahmeautors!

Gudrun Loher
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