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Und dann kam Ute

Zum Ruhrpott gehören neben Kohle, Schrebergärten und Buden natürlich auch Atze Schröder. Ja, sicher!
Deutschlands bekanntester Macho mit Wohnhaft in Essen-Kray hat der Republik schon vor Jahren erklärt, wo der Frosch die Locken hat, ob bei der kleinen Moosrose alles cremig ist, oder was sich seine Perle wünscht. Hömma!

Ausgerechnet dieser Schröder, Ober-Prolet in Kroko-Stiefeln und Goldkettchen, der seinen Porsche auch für die kürzesten Entfernungen nutzt, der kein blondes Fabelwesen vom Bündnis 90-60-90 auslässt, empfindet ungekannte Gefühle für eine Frau!
Atze Schröder bewohnt eine Mietswohnung im selben Haus mit Rundbürsten-Helga, Gomera-Gerd sowie Hajo und Kati. Doch als Helga ihre Rente lieber im sonnigen Gran Canaria verbringen möchte, zieht in die damit freie Wohnung Ute ein.
Ute ist Lehrerin. An einer Waldorf-Schule. Sie ist Vegetarierin. Und schwanger. Also genau das Gegenteil von Atze's liebster Jagdbeute. Und doch ist er fasziniert von seiner neuen Nachbarin, die er offiziell gerade mal "okay", höchstens aber "schwer in Ordnung" findet.
Was passiert da mit Schröder? Ist er etwa dabei, sich zu verlieben?

In gewohntem Schröder-Deutsch erzählt der fünffache Comedy-Preisträger in "Und dann kam Ute", seinem ersten Roman, den er zusammen mit Till Hoheneder geschrieben hat, über seine Erlebnisse mit Ute. Unter anderem darüber, wie er mit ihr auf der Düsseldorfer Kö einen günstigen Kinderwagen einkaufen will, "Rundbürsten-Helga" auf Gran Canaria besucht und ihr den zukünftigen Ehemann ausredet, oder auf Empfehlung von Dieter Thomas Heck im geheimsten aller geheimen Wellness-Hotels der Welt absteigt und mit Prinzessin Adilette eine kurze Auszeit nimmt.

"Und dann kam Ute" bringt auf 286 Seiten einen Schenkel-Klopfer nach dem anderen, haut die Sprüche im Stakkato raus, erzählt sehr kurzweilig die Erlebnisse aus der Kurt-Schumacher-Straße 10. Ebenso erklärt er, welche heißen Insider-Informationen in Frauke Ludowig's unverpassbaren Fernseh-Show "Exclusiv" offenbart werden. Ganz einfach eben, wie das Leben im Pott spielt.

Einmal mehr Atze Schröder in Höchstform, der einfach Spaß macht, und den sich Fans unmöglich entgehen lassen können.
Heftig, Alter!

Pascal May
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