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Novemberschokolade

Lea Winter führt voller Leidenschaft und Liebe für Schokolade eine kleine Chocolaterie in Würzburg, zusammen mit ihrer Freundin Stella und der Angestellten Herlind. Lea wuchs bei ihren Großeltern auf, da ihre Mutter plötzlich abgehauen ist und ihr Vater Markus bei einem Autounfall verstorben ist, als sie sechs Jahre alt war. Den guten Geruchssinn und das Gespür für Pralinencreationen hat sie von ihrem Vater geerbt, den sie noch immer sehr verehrt und ebenso vermisst. Lea plagen jedoch finanzielle Sorgen und das kurz vor dem Weihnachtsgeschäft. Ihre Vermieterin, Frau Obermüllerin, weist sie jeden Tag darauf hin, dass sie mit der Miete für die Wohnung im Obergeschoß und dem Laden mit Werkstatt im Rückstand ist. Lea weiß sich einfach keinen Rat und ist sehr verzweifelt, denn was sollen die alleinerziehende Stella und Herlind sagen, wenn sie sie kurz vor Weihnachten entlassen muss? Trotz ihrer Verzweiflung fällt ihr auf dem Markt ein bestimmter Geruch auf, nämlich Orange, Basilikum und Koriander. Als sie aufsieht guckt sie ein sehr hübscher Mann an und Lea ist irgendwie sofort von ihm fasziniert. Er lächelt sie an und dann gehen sie wieder getrennte Wege. Am nächsten Tag sieht sie ihn vor der Pizzeria stehen, die direkt gegenüber ihrem Laden liegt, und sie weiß jetzt, dass es der Sohn des Besitzers ist und Alessandro heißt. Als sie dann einen Zettel findet, worauf auf einen Wettbewerb mit Preisgeld für die beste Pralinencreation geworben wird und sich ihre Wohnsituation gezwungenermaßen ändert, sieht Lea eine Chance, ihren Laden doch noch halten zu können. Es tun sich aber noch ganz andere Möglichkeiten auf, die auch mit dem Wiedersehen mit ihrer Mutter zusammenhängen.

Ulrike Sosnitza wurde 1965 in Darmstadt geboren und ist im Vorderen Odenwald aufgewachsen.Sie arbeitet als Diplom-Bibliothekarin an den Universitäten in Darmstadt, Bayreuth und Bonn. Mit ihrer Familie lebt sie in Reichenberg in der Nähe von Würzburg. 2013 erschien ihr Debütroman „Ein Klick zu viel“und erreichte auch den 2. Platz beim Kurzgeschichtenwettbewerb in Baden bei Wien.

Obwohl es erst der zweite Roman von Ulrike Sosnitza ist, muß ich ehrlich gestehen, dass er mir sehr gut gefallen hat. Ich konnte beim Lesen irgendwie die Schokolade riechen und hätte am liebsten davon gekostet. Es war ein sehr schöner Roman mit viel Herz, Drama, Freundschaft, Mut, Trauer und Vergebung und dass man nie aufgeben soll, es tut sich immer wieder eine Tür auf. Die richtige Lektüre für einen kalten Novembertag.

Gudrun Loher
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