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Mordsgrantler

Heute ist Sonntag und das heißt für Kommissar Xaver Dimpflmoser natürlich Mittagstisch beim Schorsch Wirt. Da gibt es nämlich, wie jeden Sonntag, für Dimpflmoser sein Leibgericht, Bratwürste mit Sauerkraut und eine Halbe Bier dazu. Er hat an diesem Sonntag zwar Bereitschaftsdienst, aber seine Lieblingsspeise lässt er sich dadurch normalerweise nicht entgehen. Doch heute haben ihn zudem seine Großeltern extra ins Wirtshaus herbestellt und das hat es bis jetzt auch noch nicht gegeben. Seine liebe Freundin Eva ist auch mit von der Partie und Xaver ist schon sehr gespannt, was es denn für wichtige Neuigkeiten gibt. Kaum da, platzt es auch schon aus der Oma heraus. Sie verkündet, dass sie mit dem Opa ins Seniorenheim am Wörther Schlossberg ziehen wird, und dass auch schon ein Platz zum Probewohnen für sie reserviert ist. Mit ihrem Vorschlag, er könnte nun doch mal endlich die Eva heiraten und dann könnten sie ja das Haus auf die Beiden überschreiben, bleibt dem Xaver doch fasst das Essen im Hals stecken. Mit diesen Neuigkeiten hat er nun wirklich nicht gerechnet. Bevor er darauf eine Antwort geben kann, klingelt genau im selben Moment zum Glück sein Handy. Es ist sein Kollege Reindl, der heute auch Bereitschaftsdienst hat. Dieser berichtet Xaver, dass ein Toter gefunden wurde und zwar mit derzeitiger Meldeadresse im Seniorenheim am Wörther Schlossberg. Dimpflmosers Pflicht ruft und er muss natürlich sofort los, nachdem ja auch noch in der Nähe des Fundortes der Leiche ein Auto mit einem Toten aus der Donau gezogen wurde. Der Kofferraum ist voll mit geschmuggelten Zigaretten. Die Großeltern vom Xaver finden es natürlich toll, dass nun in ihrem neuen Domizil, dem Seniorenheim, ermittelt wird, aber dem Kommissar passt dieser Umstand natürlich überhaupt nicht in den Kram. Dimpfelmoser ist sowohl dienstlich wie auch privat mehr als gefragt und muss alle Register ziehen, um die Kontrolle und Übersicht zu behalten.

Der Autor Stefan Limmer, geboren 1964 in Regensburg, ist verheiratet und hat vier Kinder. Er wohnt zwischen Regensburg und Cham, in der Gegend, in der auch Kommissar Dimpflmoser ermittelt. Hauptberuflich ist er als Heilpraktiker, Schamane, Seminarleiter, Baubiologe und Dozent tätig. Seit einiger Zeit schreibt er neben seinen schamanischen und spirituellen Büchern auch Krimis. Bisher sind von ihm in der Krimireihe erschienen: „Mordswatschn“ und „Die Maß ist voll“.

Auch der dritte Kriminalroman dieser Reihe um Xaver Dimpflmoser ist wieder sehr witzig und humorvoll erzählt. Der Name macht dem Buch alle Ehre, denn der Kommissar ist ein leibhaftiger Grantler in Person. Der Autor erzählt in kurzen Kapiteln sehr unterhaltsam und treffend in der Wortwahl von dem Fall und amüsiert dabei seine Leser auf seine sympathische und bayerische Weise. Der etwas chaotische, mehr als liebenswerte Kommissar Dimpfelmoser mit all seinen Schwächen, ist wie gewohnt bayrisch derb und lustig zugleich. Erneut ein sehr gelungener und spannender Kriminalroman von Stefan Limmer, den man nicht aus der Hand legen kann und will, weil er den Leser bestens unterhält und durchwegs zum Schmunzeln bringt.

Weiter so, da legst di nieder und auf ein Neues im hoffentlich bald folgenden Band vier!

Andrea Müller
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