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Die Maß ist voll

Wie nahezu jeden Sonntag sitzt Hauptkommissar Dimpfelmoser beim Schorsch-Wirt und genießt seine Bratwürste mit Sauerkraut. In diesem Moment stürzt seine Schwester Marianne, die er seit Jahren nicht mehr gesehen hat, mit zerrissener Kleidung zur Tür herein. Bevor sie ohnmächtig vor ihm zusammenbricht flüstert sie ihm noch zu: „Er ist hinter mir her!“ Sofort beginnt Dimpfelmoser mit seinen Ermittlungen. Aber sein Chef nimmt ihn nicht so richtig ernst. Marianne, inzwischen im Krankenhaus, ist plötzlich verschwunden und es wird auch noch ein Toter gefunden. Nun glaubt ihm auch sein Chef. Es stellt sich heraus, dass Drogen im Spiel sind und der Fall wird Dimpfelmoser auch noch vom BKA entzogen. In der Kirche hat der Pfarrer von Wörth eine große Menge an Heroin gefunden. Hat auch seine Schwester Marianne etwas damit zu tun? Herrscht in dem beschaulichen Städtchen nun genau so ein Verbrecherpfuhl wie in der Großstadt? Für Dimpfelmoser ist klar, er ist für die Aufklärung zuständig und nicht das BKA. Darum packt er es alleine an. Es geht schließlich um die Ehre seiner Stadt.

Stefan Limmer wohnt zwischen Regensburg und Cham, wo auch sein Kommissar Dimpfelmoser ermittelt. Im Hauptberuf ist er als Heilpraktiker, Seminarleiter und Dozent tätig. Er ist verheiratet und hat vier Kinder.

Der zweite Fall von Hauptkommissar Dimpfelmoser ist ein kurzweiliger, mit hintersinnigem bayrischem Humor durchzogener Bayernkrimi und logisch gut strukturiertem Handlungsablauf. Immer wieder gelingt es Stefan Limmer neue Wendungen in den Fall einzubauen, und es darf spekuliert werden, wie das Ganze enden wird. Geschickt bringt er seine bayrischen Charaktere an den Leser und es macht Freude, die Ermittlungsarbeit von Dimpfelmoser zu begleiten. Spannend, mit einem Schuss Oberpfälzer Beziehungsproblematik, muss sich Dimpfelmoser mit so manchem Nebenschauplatz herumschlagen, und es bereitet einfach Spaß, sich von der Story fesseln und vereinnahmen zu lassen. Wer es gern etwas locker und deftig mag, ist hier an der absolut richtigen Stelle. Ich bin mir sicher, dass hier noch genügend Potenzial für neue Fälle vorhanden ist.

Michael Müller
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