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Die Richterin und der Todesbote

Mathilde de Boncourt feiert mit ihrer Familie das Gründungsjubiläum des Weinguts, das sie Remys Großvater Fernand de Boncourt mit der Pflanzung der ersten Reben zu verdanken haben. Ihr Großvater Remy hält dazu, trotz seiner fast neunzig Jahre, die Rede voller Stolz. Es sind alle anwesend, auch Mathildes Lebensgefährte Commandant Rachid Bouraad und ihre drei Neffen, Sebastien und die Zwillinge Arthur und Noah.
Zur gleichen Zeit ist Vincent Castello gerade dabei, wieder eine Runde im Musée de la Romanité zu drehen, wo gerade die Ausstellung "Welt der Kelten" zu sehen ist. Seit seiner Pensionierung vom Polizeidienst verdient er sich hier etwas Geld dazu, um sich einige besonderen Wünsche, wie ein Wohnmobil, leisten zu können. Da hört er plötzlich ein Geräusch und geht diesem auch sofort nach. Er kommt in den Raum, in dem der wertvolle Goldring, auch Torques genannt, ausgestellt ist und muss voller Entsetzen feststellen, dass er weg ist! Der Einbrecher muss noch in der Nähe sein. Vincent hört ein Geräusch aus der Garderobe und geht diesem nach. Er dreht sich noch um, da wird ihm ganz flau und er kann schlecht atmen und fällt daraufhin sofort zu Boden.
Mathilde geht morgens ins Büro, erkundigt sich bei den Kollegen, ob etwas besonderes vorgefallen sei und hofft, wie jeden Tag, dass Christine ihr ihren Kaffee bringt. Christine kommt sehr aufgeregt in ihr Büro, und berichtet ihr, dass ein Cousin ihrer Mutter und ehemaliger Polizist am Morgen im Museum tot aufgefunden wurde. Es wird davon ausgegangen, dass er einen Herzinfarkt hatte, und dass er hinter einem Dieb her sein musste, denn der wertvolle Goldring wurde gestohlen. Mathilde und ihre Kollegen übernehmen sofort die Ermittlungen in diesem Fall.
Bernard Jalabert ist wieder ein freier Mann. Er und seine Frau wurden wegen Kinderschändung verurteilt. Dies war der emotionalste Fall von Mathilde de Boncourt, sie konnte aber nur wenige Leute ins Gefängnis bringen. Es sind aber noch sehr viele auf freiem Fuß, die aufgrund eines Mangels an Beweisen bisher nicht verurteilt werden konnten. Jalabert wird ohne Kopf im Wald gefunden. Als Mathilde davon hört, wendet sie sich sofort an Rachid, um ihm mitzuteilen, dass sie diesen Fall übernehmen werden. Sie hat nun zwei Fälle zu bearbeiten, die vielleicht sogar in einem Zusammenhang stehen könnten. Aber irgendwie kommen die Ermittler da nirgends weiter und fischen lange im Trüben. Als sie jedoch dem Täter doch noch auf die Spur kommen, haben sie ein großes Zeitproblem, denn Mathilde ist auch seit Stunden nicht mehr auffindbar. Und es ist allen klar, dass sie nur in den Händen des Täters sein kann. Die Zeit rast dahin, um die Fälle zu lösen und Mathilde zu retten.

Der neueste Fall des Südfrankreich-Krimis um das Team von Mathilde de Boncourt ist wieder mit allem voll gespickt, was sich ein Krimi-Leser nur wünschen kann! Es kommt die wunderschöne Gegend, vor allem das Weingut, aber auch das gute Essen nicht zu kurz, ebenso ist der Kriminalfall sehr spannend aufgebaut und beschrieben. Ich wusste bis zum Ende nicht, wie alles zusammenhängt und war umso mehr erstaunt, wie der Fall aufgelöst wird und wer letztendlich der Täter war. Ich bin immer wieder von den Krimis aus der Gegend von Nîmes sehr begeistert und freue mich jedes Mal auf neue Südfrankreich-Krimis, auch wenn ich dadurch beim Lesen stets Lust und große Sehnsucht auf gutes Essen und ein Gläschen Wein verspüre.

Wer für den Urlaub einen schönen Krimi sucht, ist mit den Geschichten um die Richterin gut beraten, sei es mit „Die Richterin und der Todesbote“, dem inzwischen siebten Band um Mathilde de Boncourt, oder den vorhergehenden Geschichten. Die sind allesamt von der deutschen Autorin Liliane Fontaine sehr spannend geschrieben und lassen die Leser in eine herrliche Gegend in der Provence eintauchen. Und wer seinen Urlaub in Südfrankreich plant, wird an diesem Buch ohnehin nicht vorbei kommen!

Gudrun Loher