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Die Richterin und das Ritual des Todes

Patricia ist eine sehr gute Reiterin und wird bald an Turnieren teilnehmen, daher trainiert sie so oft es geht mit ihrem Pferd Baronet. Sie lebt und lernt für den Abschluss im Internat „Chateau des Cigales“ und ihr Pferd ist in einem Reiterhof ganz in der Nähe des Internats untergebracht. Patricia kann daher so oft es geht mit Baronet trainieren.
An einem Sonntag im Juni wird es jedoch ihr letzter Ausritt, denn ihr Pferd wird von irgendetwas aufgeschreckt und Patricia fällt vom Pferd. Sie will sich gerade wieder aufsetzen, da wird sie von einem großen Stein erschlagen. Alles sollte nach einem Reitunfall aussehen.

Richterin Mathilde de Boncourt genießt gerade den schönen sonnigen Junitag bei einem mit frischer Butter bestrichenen Brioche, als Lucette, die Frau ihres Onkels Philippe, sie um einen Rat fragt. Eines der Zwillinge von Lucette will im nächsten Herbst an das Internat „Chateau des Cigales“ und Mathilde war dort auch schon als Kind, zumindest für kurze Zeit. Sie hatte aber so Heimweh und brach dann ab.
Am nächsten Tag erreicht sie ein Anruf der Polizei, dass ein Mädchen aus dem Internat gefunden wurde, und davon ausgegangen wird, dass es sich um einen Reitunfall handelt. Jedoch die näheren Untersuchungen sagen etwas anderes, nämlich, dass es Mord war. Der Direktor des Internats ist schockiert, denn der gute Ruf der Schule ist in Gefahr. Bei allen Lehrern war Patricia ein sehr kluges und beliebtes Mädchen. Sie hing immer in einer Clique ab, deren Mitglieder, wie sich herausstellt, alle ein eingeschworenes Team bilden. Sie sagen nichts genaues aus und die Richterin und ihr Team kommen in ihren Ermittlungen keinen Schritt weiter. Kurze Zeit später wird ein junger Lehrer, der noch nicht lange an der Schule ist, tot in einem alten Schwimmbecken aufgefunden. Und wieder wird festgestellt, dass es kein Unfall war. Um Genaueres im Internat in Erfahrung zu bringen, schleusen die Ermittler eine junge, aufstrebende Polizistin als Lehrerin ein, um etwas aus den Schülern herauszukitzeln. In kleinen Schritten kommen sie dem wahren Geschehen und deren Folgen auf den Grund, und kommen dem Täter immer näher.

Liliane Skalecki, alias: Liliane Fontaine (originaler Geburtsname) schreibt auch als Lili Andersen. Sie ist Krimiautorin und Kunsthistorikerin, geboren in Saarlouis im Saarland, der deutsch-französischen Grenzregion. Sie studierte Kunstgeschichte, Klassische und Vorderasiatische Archäologie an der Universität des Saarlandes mit Abschluss zum Dr. phil. Seit 2001 lebt sie mit ihrer Familie in Bremen. Die Autorin besitzt französische Wurzeln und lebt viele Wochen des Jahres in der Nähe von Nîmes, kennt Kultur, Land und Leute und das savoir-vivre Südfrankreichs und hat eine Vorliebe für die norddeutsche Küste.

Die Fälle um die Richterin Mathilde de Boncourt sind immer ein Schmaus zum Lesen. Es wird nicht nur der Kriminalfall vermittelt, sondern auch die schöne Landschaft und das gute Essen der Provence. Ich bekomme immer Hunger beim Lesen und Sehnsucht nach Südfrankreich. Die Kriminalfälle von Richterin Mathilde sind immer sehr spannend bis zum Schluss und somit wird es schwierig, das Buch aus der Hand zu legen. Ich war wieder sehr begeistert, und kann nicht genug von dieser Krimireihe bekommen, deren bereits vierter Band nun vorliegt. Ich freue mich bereits auf weitere Südfrankreich-Krimis um Richterin Mathilde de Boncourt, die Landschaft, Essen und Hochspannung perfekt vereinen.

Gudrun Loher