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No Angels - PURE

Sie sind zwar keine Engel, doch mit ihrem dritten Album haben sie den Pop-Olymp bestiegen: Die "No Angels" mit ihrem neuesten Album "PURE".
Vor drei Jahren wurde die Girl-Group nach dem ersten "Popstars"-Casting aus der Taufe gehoben und obwohl die fünf Mädels zeigten, was sie konnten, verhallten die Unken-Rufe nicht, dass es sich hierbei um ein kurzlebiges Projekt handeln würde, das sich sehr bald erledigt haben dürfte.
Doch Sandy, Vanessa, Lucy, Nadja und Jessy zeigten es allen, als sie mit ihrer ersten Single und ihrem ersten Album die Chartspitze stürmten und auch ihre weiteren Singles höchst erfolgreich platzieren konnten.
Ein Werbevertrag mit einem großen Speieseeishersteller folgte, für das zweite Album schrieben die musikalischen Fünf eigene Songs, und wieder wurden die Anti-Engel mit Höchstplatzierungen und Edelmetall ausgezeichnet.
Angeregt durch Robbie Williams' Swing-Album wagten die "No Angels" gefährliches Experiment und legten mit "When The Angels Swing" ein Album vor, für das sie ihre Songs in Swing-Version mit Big Band aufnahmen, doch auch das Album verkaufte sich wie geschnitten Brot und zeigte ihre Wandlungsfähigkeit.
Mit "PURE" ist nun das dritte Album auf dem Markt, das sogar noch besser als alles bisher dagewesene klingt. Nachwuchsbedingt trällern die Engels-Stimmen zwar nur noch zu viert, doch von ihrer Power haben sie nichts verloren. Auch rein äußerlich sind sie noch attraktiver geworden. Gleich der Opener "Sister" haut mächtig rein und überzeugt durch eine grandiose Komposition. Geschrieben wurde der Song von Vanessa, die damit ihren Streit mit ihrem Vater verarbeitet, für den sie inzwischen - so schreibt sie im Booklet - keinen Groll mehr empfindet.
Natürlich sind auch die Hit-Singles ""No Angel" und "Someday" auf diesem Album verewigt, zeigen jedoch nur einen Teil der Power und der Wandlungsfähigkeit der "No Angels" auf.
Die Tracks "Eleven Out Of Ten", "So What" und "Feel Good Lies" haben nicht weniger Power, etwas ruhiger geht es da bei "Angel Of Mine" und "New Beginning" zu. "Forever Yours" klingt fast schon wie eine Hymne and die Liebe, "Washes Over Me" ist eine wunderschöne Ballade, die zum Träumen einlädt.
Eine echte Überraschung ist der Klassiker "Venus", mit dem Bananarama zu Weltruhm kamen und wer dann nicht gleich den CD-Player nach dem letzten Ton kann mit etwas Geduld noch sehr vergnügliche Ausschnitte aus der Recording Session dieses Albums erleben.
Mit insgesamt 13 Songs auf "PURE" wird deutlich, dass aus den "No Angels" inzwischen Voll-Profis geworden sind, die ihren Platz im internationalen Pop-Business gefunden haben. Neben dem Album gibt es noch eine Limited Edition von "PURE", die mit vier Bonus-Tracks aufwartet, die solo von den vier Mädels eingesungen wurden.
Die "No Angels" sind zweifellos erwachsen und sogar noch besser geworden, dass man sich eine weitere Steigerung kaum noch vorstellen kann. Eines ist jedenfalls sicher: Dieses Album mit feinstem Pop darf in keiner Plattensammlung fehlen!

Pascal May