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The Sapphires

Bis ins Jahr 1967 galten die australischen Ureinwohner, die Aborigines, nicht als Menschen sondern als Teil der "Flora und Fauna" des fernen Kontinents, erst 1964 wurde es ihnen gestattet, Immobilien zu besitzen. Kinder der Ureinwohner, die hellhäutig waren, wurden von der Regierung verschleppt, und weißen Familien zugeführt, damit diese die "weiße Lebensweise" kennenlernen sollten. Aborigines haben weitgehend kaum Rechte und werden in der weißen Gesellschaft nicht anerkannt.
Vor diesem Hintergrund nehmen die drei Schwestern Julie, Gail und Cynthia an einem Gesangswettbewerb teil, dabei schreiben wir das Jahr 1968. Obwohl sie mit Abstand die beste Performance abgeliefert haben, geht der Preis, bedingt durch das anwesende weiße Publikum, an eine weiße Sängerin. Der anwesende heruntergekommene Musiker Dave Lovelace erkennt ihr Talent, überzeugt sie aber zunächst eindrucksvoll davon, künftig keinen Country sondern Soul zu singen. Sie bewerben sich, zusammen mit Cousine Kay, bei der US-Army zur Truppenbetreuung der kämpfenden Soldaten in Vietnam, und werden engagiert. Sie reisen nach Vietnam, lernen die amerikanischen Soldaten und den Krieg kennen, und genießen ihren immer größer werdenden Erfolg, auch wenn die Mädchen intern immer wieder streiten und der Krieg auch seine sehr dunkle Seite zeigt.

Der Film "The Sapphires" basiert auf dem gleichnamigen Musical, das wiederum auf den Erinnerungen der echten "Sapphires" beruht. Die fröhlich erzählte Handlung und die Soul-Musik machen den Film zu einem echten Feelgood-Movie und unterhält seine Zuschauer in bester Weise.
Der Film liegt auf DVD in der deutschen und der englischen Sprachfassung (Dolby Digital 5.1) vor, wobei sich aufgrund der teilweise anspruchsvollen irischen und australischen Dialekte nur Fortgeschrittene an die Original-Fassung heran wagen sollten. An Bonus-Material bietet die Scheibe neben Interviews mit den echten "Sapphires" noch ...

"The Sapphires" ist einfach ein rundum schöner Familien-Film, der mit seiner leichten Erzählweise und der schwungvollen Musik bestens gegen Herbst-Depressionen hilft. Nebenbei gibt er Einblicke in die jüngere Geschichte der australischen Ureinwohner, die erst im Frühjahr 2013 als solche durch das australische Parlament anerkannt wurden.

Diesen Film sollte kein Musik-Liebhaber verpassen!

Pascal May