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Stirb nicht zu langsam

Bisher war Frankreich filmseitig eher für unterhaltsame Komödien oder gefühlvolle Dramen bekannt, doch inzwischen kann sich selbst die Grande Nation nicht der gehaltlosen Klamotte entziehen. Mit Eric und Ramzy, inzwischen Kult-Helden in Frankreich, tritt nun auch im Nachbarland ein Komik-Duo im Gehalt von Erkan & Stefan auf.
Diese sind jedoch so "hip", dass ihr Film "Stirb nicht zu langsam" bereits vor vier Jahren mehr als zwei Millionen französische Kinogänger in ihren Bann zog und sie zudem in der kommenden Großproduktion als Daltons-Brüder in "Die Daltons vs. Lucky Luke" auftreten werden.
Nun ist also "Stirb nicht zu langsam" auch in Deutschland zu sehen, wenn auch nur auf DVD. Das einzige, was der Streifen mit dem im Titel angelehnten Original gemein hat, ist dass beide in einem Hochhaus spielen. Das war auch schon fast die gesamte Idee des Films.
Eric und Ramzy arbeiten im Pariser Montparnasse Hochhaus als Fensterputzer als sie Zeugen eines Verbrechens werden: Sie sehen mit an, wie eine Gruppe von Terroristen den Aufsichtsrat eines Unternehmens als Geisel nimmt. Da sich unter den Geiseln auch die schöne Marie-Joelle befindet, entscheiden sich Eric und Ramzy zu einer Rettungsaktion, die nicht ganz nach Plan verläuft.
Der teils derbe, teils vollkommen belanglose Humor in diesem Film ist in der deutschen Synchronisation kaum zu ertragen, etwas besser verhält es sich mit dem französischen Original (beide Fassungen in Dolby Digital 5.1). Ein Making Of, verpatzte Aufnahmen, eine Bildergalerie und der Trailer runden auch schon die Extras zu diesem eigenwilligen Streifen ab.
Wen selbst die Bezeichnung "sehr leichte Unterhaltung" nicht abschreckt, dem sei dieser Streifen an einem lauen Sommerabend gegönnt. Allen anderen ist dieser Streifen nicht zu empfehlen.

Pascal May