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Orphan Black - Staffel 3

Die herausragende und vielfach preisgekrönte kanadisch-britische Fernsehserie "Orphan Black" geht mit der dritten Staffel in die nächste Heimkino-Runde, und beeindruckt mit herausragendem Schauspiel und einem ausgefeilten Plot.

Die weiblichen Leda-Klone um Sarah Mannling haben in schwieriger und langwieriger Puzzle-Arbeit das Geheimnis des Dyad Instituts geknackt und herausgefunden, dass es auch männliche Ableger gibt, die sogenannten Castor-Klone. Die wurden als Elite-Killer gezüchtet und ausgebildet, sie verfügen nur über sehr wenig Empathie und kennen kaum Schmerzempfinden, haben aber die Jagd auf die jungen Frauen aufgenommen. Eines haben sie aber alle Jungs gemeinsam: Ein Gen-Defekt macht sie anfällig, sie erleben immer häufiger Aussetzer und suchen daher das Gen-Material des Klon-Ursprungs. Mittlerweile hat Cosima herausgefunden, dass die Castor-Klone Brüder der Frauen des Leda-Projekts sind, denn beide Klon-Reihen haben denselben Ursprung. Doch wer hat sie erschaffen, und vor allem warum?
Doch vor allem die weiblichen Klone haben darüber hinaus so ihre ganz eigenen Probleme: Sarah versucht, alle Schwestern zusammen zu halten, wird aber einmal mehr ihrer Schwester Helena beraubt, ihre Tochter Keira muss sich verstecken und ihr bester Freund Fee hat sich inzwischen daran gewöhnt, hinter ihr aufzuräumen. Cosima forscht weiter am Gen-Defekt der Klone, und geht dabei nicht gerade zimperlich mit einem männlichen Opfer um, dessen Gehirn sie untersuchen muss. Alison hat eine lukrative Einnahmequelle gefunden, mit der sie ihren Lebensstandard aufbessern und ihre Kandidatur zum Elternbeirat finanzieren möchte.
Der Klon-Bruder Mark heiratet Marci Coates, die das "gesegnete Kind" erwartet, wird aber von Marcis Familie gejagt. Ganz nebenbei ermittelt Detective Arthur Bell in mehreren Fällen, bei denen er die unerwartete und nicht ganz uneigennützige Unterstützung von Sarah erhält.

Die zehnteilige dritte Staffel liegt auf drei DVDs in der deutschen und englischen Sprachfassung (Dolby Digital 5.1) vor. An Bonus-Material findet sich auf der Silberscheibe das Special "Male Clone Insiders".

Wieder geht es richtig rund, und so startet die erste Folge der dritten Staffel wie die letzte Folge der zweiten Staffel geendet hat: gehetzt und atemlos. Die Ereignisse überschlagen sich förmlich, und vor allem durch die Castor-Klone kommt eine ganze Menge Brutalität, wie man sie in "Orphan Black" bisher nicht zu sehen bekommen hat, in die Serie. Tatiana Maslany, die die Serie inzwischen auch mit-produziert, liefert einmal mehr ein herausragendes Schauspiel ab, wenn sie alle weiblichen Klone mit all ihren Eigenheiten spielt, und dabei zu jeder Zeit und in jeder Rolle so zu überzeugen vermag, dass man fast davon ausgehen kann, es mit verschiedenen Schauspielern zu tun zu haben. Die Rolle der Castor-Klone ist dagegen eher eindimensional, und ein aufgeklebter Oberlippenbart macht da noch keinen neuen Charakter, so dass es Ari Millen deutlich leichter hat, die Klone zu spielen.

Das Drehbuch steckt wieder voller Intrigen, irren Wendungen und neuen Zusammenhängen, die den Zuschauer mit Ende jeder der zehn neuen Folgen mit rasendem Puls und offenem Mund zurück lässt. Kein Wunder, dass "Orphan Black" mit bisher 38 internationalen Preise ausgezeichnet wurde, denn diese Serie bietet eine Thriller-Serie auf höchstem Niveau, von der man gar nicht genug bekommen kann.
Wer bisher mit der hochklassigen BBC-Serie "Orphan Black" noch nicht in Berührung gekommen ist, dem sei empfohlen, alle drei Staffeln am Stück zu sehen. Fans dieser Klon-Serie haben ohnehin schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung gewartet. Und auch nach Staffel drei soll es weitergehen, denn im Mai des vergangenen Jahres hat die BBC eine vierte Staffel bestellt. Bestimmt wird es in der auch nicht ruhiger zugehen als bisher. Prima, denn das ist auch gut so!

Pascal May
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