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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Länger als sonst mussten die "Harry Potter"-Fans auf eine Leinwand-Fortsetzung des Zauberschülers warten, denn der Starttermin im vergangenen Winter war der "Matrix"-Trilogie vorbehalten. Doch nun ist es soweit und das Warten hat sich gelohnt: "Harry Potter und der Gefangene von Askaban", nach Aussage der Roman-Autorin J. K. Rowling der bisher beste "Potter"-Film, ist weltweit in den Kinos angelaufen.
Nach den Sommerferien im Zauber-Internat Hogwarts, die Harry Potter (Daniel Radcliffe) wieder einmal bei den unausstehlichen Verwandten verbracht hat, erreicht ihn eine erschreckende Nachricht: Sirius Black (Gary Oldman), ein alter Verbündeter des schrecklichen Voldemort, soll aus dem Gefängnis Askaban entkommen sein. Angeblich ist er nun auf der Suche nach Harry, um ihn zu töten – der Erzählung nach ist Black auch indirekt verantwortlich für den Tod von Harry’s Eltern.Die Lehrer und Schüler von Hogwarts wähnen sich in Sicherheit, denn vorsichtshalber wurden die düsteren Gefängniswärter von Askaban, die sogenannten Dementoren, nach Hogwarts gerufen, um den drohenden Überfall durch Black zu verhindern. Doch auch seltsame Vorkommnisse stiften reichlich Unruhe in der Schule und schüren die ängstliche Stimmung: So verhält sich Hermine (Emma Watson) äußerst merkwürdig, Ron’s sonst so zutrauliche Ratte „Krätze“ ist verstört und läuft andauernd weg, und zu allem Überfluß sagt die Wahrsagerin Professor Trelawney (Emma Thompson) auch noch schreckliche Ereignisse voraus...
Erstmals unter der Regie des Mexikaners Alfonso Cuarón, der bisher eher durch romantische Filme auf sich aufmerksam gemacht hat, präsentiert sich diese „Harry Potter“-Verfilmung um einiges düsterer und schauriger als ihre beiden Vorgänger. Nicht nur die Charaktere und ihre Darsteller reifen und werden älter, scheinbar steigert sich auch der Gruselfaktor und der Anspruch der Story gleichermaßen mit.
Die rundum gelungene Umsetzung der Romanvorlage von J. K. Rowling spart auch diesmal nicht an umfangreichen, wohl platzierten Special Effects, und die Auflösung der stellenweise verwirrenden Zusammenhänge von Handlung und Personen ist schließlich gelungen. Auch gefällt der neue Professor Dumbledore, Michael Gambon („Sleepy Hollow“, „Angels in America“) als Nachfolger des mittlerweile verstorbenen Richard Harris, wie auch die gesamte Besetzung überzeugend ist – allen voran Gary Oldman als Sirius Black und David Thewlis als Professor Lupin. Ein besonderes Zuckerstückchen ist Emma Thompson („Was vom Tage übrig blieb“, „Tatsächlich Liebe“) als kurzsichtige Wahrsagerin Trelawney. Der wie immer passende und mitreißende Soundtrack von John Williams rundet das positive Gesamtbild dieses Filmes ab.
Nach einer derart gelungenen Fortsetzung des weltweiten filmischen Dauererfolges von Harry Potter gibt es nur eines: Zurücklehnen, genießen und gespannt warten auf „Harry Potter und der Feuerkelch“, dessen Dreharbeiten bereits seit Ende März unter gewohnter Geheimhaltung laufen.

Alex W. Würth