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Getaway

Manche Filme haben kaum Text und werden dennoch Blockbuster. Andere Filme sind vollgepackt mit bahnbrechenden Verfolgungsjagden. "Getaway" bietet beide Grundzutaten, zündet aber trotzdem nicht.

Die bulgarische Ehefrau des amerikanischen Ex-Rennfahrers Brent wurde entführt. Um sie lebend wiederzusehen, muss Brent in nur einer Nacht innerhalb der bulgarischen Hauptstadt Sofia diverse Aufgaben erfüllen. Dazu muss er zunächst ein Auto stehlen, und immer wieder die Polizei abschütteln. Das Auto gehört der jungen Hackerin The Kid, die gerne an Autos schraubt. Zudem ist sie die Tochter eines Bankers.
Entführt wurde Brents Ehefrau von einem steinreichen Kidnapper, für den ein Menschenleben nichts bedeutet, solange er an sein Ziel kommt.
Nur nach und nach kommen Brent und The Kid hinter den genialen Plan des Entführers, müssen aber weiter machen, um nicht das Leben von Brents Frau zu gefährden.

Die DVD liegt in der deutschen und der englischen Sprachfassung (Dolby Digital 5.1) vor. An Extras bietet die Scheibe neben Interviews, Featurettes sowie eine B-Roll.

Ethan Hawke spielt Brent, den ehemaligen Rennfahrer, der seine Frau um alles in der Welt retten möchte. Die Rolle der Hackerin und Auto-Liebhaberin übernimmt Selena Gomez, die mit dieser Rolle wohl ein neues Image aufbauen möchte. Dumm nur, dass man ihr keine der Rollen abnimmt, was nicht nur daran liegt, dass sie ewig aussieht, als wäre sie gerade mal 13 Jahre alt. Von Jon Voigt gibt es lediglich die Stimme zu hören, erst in der letzten Einstellung ist er kurz zu sehen.

"Getaway" ist voller Action, die sich jedoch schnell abnutzt. Ständig wilde Auto-Verfolgungsjagden, die nur Brent gewinnen kann, und die Polizei dumm aussehen lässt. Dazu The Kid, die allwissende Hackerin, die ihre Schlauheit auf ihren Schulabschluss schiebt, und dem Zuschauer schnell auf den Geist geht.
In den ersten zehn Minuten des Films wird nicht klar, was der Film außer Autofahren noch zu bieten hat. Erst in der zweiten Hälfte wird der Film interessanter, doch reicht das nicht, um die bis dahin vor langweiligen Wiederholungen längst eingenickten Zuschauer aufzuwecken. Auch die Szenen, als Brent von vier Motorrädern verfolgt wird, können den Film nicht mehr retten.

Wer einen Action-Film mit Autos sehen möchte, sollte lieber zu "Nur noch 60 Sekunden" greifen, für Materialschlachten mit Autos ist "Die Blues Brothers" besser geeignet. Fans dünner Drehbücher und ordentlicher Bleckschäden können bei "Getaway" jedoch bedenkenlos zugreifen. Der Spuk währt auch nur eher kurz, denn nach 86 Minuten ist der Streifen schon wieder vorbei.

Pascal May
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