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Die Aufschneider

Die Kassen sind leer, die Gesundheitsreform in vollem Gange. Kein Wunder, dass von zwei Krankenhäusern, die unmittelbar nebeneinander liegen, eine schließen soll. Doch welche? Die gemütliche "Eichwald-Klinik" kämpft mit der hochmodernen Klinik "St Georg" um's Überleben, und muss sich in diesem Kampf einiges einfallen lassen. In nur zehn Tagen müssen die Krankenhäuser ihre Vorzüge unter Beweis stellen, bevor von einer Experten-Kommission das endgültige Urteil gefällt werden soll. Professor Radwatzki, Chef von St Georg, in alter Stromberg-Manier fies gespielt von Christoph Maria Herbst, versucht umgehend, sein Geflecht aus Intrigen und Korruption für sich zu nutzen. Doch dann geht die erkaufte Spender-Leber ausgerechnet ans Nachbarhaus, wo sie zu allem Überfluss verspeist wird. Doch das ist erst der Anfang des verrückten Treibens, in dem Animateure, vermeintlich schwule Ärzte und bauchtanzende Schwestern eine Rolle spielen. Welche der beiden Kliniken letztendlich überlebt ist nicht so einfach abzusehen.
Die DVD liegt in zwei Versionen vor, einmal Standard- und einmal Special-Edition. Bietet die Stadard-Version als Extras Trailer, Audiokommentar und Bildergalerie, so finden sich bei der Special-Edition darüber hinaus die Kurzfilme "Das Taschenorgan" und "Futter", beide von Regisseur, Autor und Hauptdarsteller Carsten Strauch sowie ein Making-Of und ein alternatives Ende. Ein Handy-Aus-Spot und Outtakes runden das Extras-Angebot ab.
"Die Aufschneider" ist grandiose Unterhaltung von einem bisher kaum bekannten Team, die einmal mehr zeigt, dass auch Deutsche gelungene Komödien drehen können, die auch die Bezeichnung verdienen. Hoffentlich ist von den Machern dieses skurillen Streifens noch viel zu sehen, gerne auch fernab jeder Gesundheitsreform.
An diesem Streifen sollte niemand vorüber gehen.

Pascal May