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Chocolat

Ist Vianne Rocher (Juliette Binoche) eine Magierin? Sie verzaubert die Menschen mit ihren selbstgemachten Pralinen und Schokoladenkreationen. In dem französischen Städtchen in den späten 50er Jahren, in dem sie sich zusammen mit ihrer Tochter niederlässt, findet sie zunächst keinen Anschluss, niemand möchte etwas mit ihr zu tun haben, weil sie anders ist: Sie geht nicht in die Kirche, trägt rote Schuhe und bleibt zudem als alleinerziehende Mutter nie lange an einem Ort. Doch durch ihr Naschwerk findet sie den Zugang zu immer mehr Bürgern des Städtchens, angefangen bei ihrer schrulligen Vermieterin Armande (Judi Dench) und gewinnt dann rasch deren Herzen.
Mit einer Ausnahme: der Graf und Bürgermeister duldet keine Fremden in seiner Stadt.
Als dann noch Zigeuner mit ihren Booten in dem Städtchen halt machen und sich Vianne in deren Anführer Roux (Johnny Depp) verliebt, ist es mit der Zurückhaltung des Bürgermeisters ganz vorbei.
Rachel Portman hat den wunderbar leichten aber stimmungsvollen Soundtrack zu "Chocolat" geschrieben. Genau so ruhig-poetisch wie die Bilderwelt von "Chocolat" ist seine Musik. Nach ihrer ersten Zusammenarbeit mit Regisseur Lasse Hallström in "Gottes Werk und Teufels Beitrag" verzaubert Rachel Portman ein weiteres Mal mit ihrer Musik die Zuschauer, was ihr eine erneute Oscar-Nominierung einbrachte. Auf dem flöten- und streicherlastigen Soundtrack ist übrigens Johnny Depp in zwei Stücken als Gitarrist verewigt.
Nachdem mehr als 2,6 Millionen begeisterte Kinogänger den Film in Deutschland zu einem Überraschungserfolg machten, erscheint dieser kleine, leise Film nun endlich auch auf Video und DVD, zunächst in einer Leihfassung, rechtzeitig zu Weihnachten dann auch als Kaufvideo und Kauf-DVD.
Die DVD bietet neben dem Film in deutscher (Dolby Digital 5.1) und englischer Sprache (Dolby Digital 2.0 mit deutschen, nicht ausblendbaren Untertiteln) weitere Extras, darunter Deletes Scenes, den Kinotrailer, diverse Pralinen-Rezepte als Text, ein Making Of und Hintergrundinformationen zum Filmdesign. Darüber hinaus birgt die Silberscheibe noch einen Kommentar von Regisseur Lasse Halström sowie vier Musik-Tracks.

Pascal May