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Autopiloten

Bisher hatten es junge Nachwuchs-Regisseure schwer, sich und ihre Arbeit einem breiten Publikum vor- und darstellen zu können. Außer dem "Kleinen Fernsehspiel" im ZDF und Auftritten bei Filmfestivals gab es kaum Gelegenheiten. Hier setzt nun Renaissance Medien ein und bringt mit der DVD-Reihe "Neue deutsche Filme" innovative Filme junger Talente auf den Markt. Diese Reihe wird mit "Autopiloten" gestartet.
Vier verkrachte Existenzen, ein Schlagersänger, der seine besten Jahre hinter sich hat, ein Vertreter, der nichts verkauft, ein freier Fernseh-Reporter, der keine Stories findet und ein Bundesliga-Fußball-Trainer, der sich vom Fußball abwendet, machen trotz aller Rückschläge weiter, hoffen auf ein besseres Leben und stellen sich all den Schwierigkeiten, die sich ihnen in den Weg stellen. Diese vier Episoden traurigen Lebens im Ruhrgebiet werden von Regisseur Bastian Günther geschickt verwoben, sei es mit zufälligen Treffen (zum Beispiel durch die Ex-Frau des Reporters, die mit dem alten Schlagerstar schläft), oder einem schlichten Aneinander-Vorbeifahrens.
Ein ganz leiser Film, vollkommen unspektakulär und unaufdringlich, zeigt Einblicke in das Leben dieser vier Männer, die wissen, dass sie gescheitert sind, aber trotzdem nicht aufgeben.
Für einen so kleinen, stillen Film bietet die DVD eine Menge Extras: Trailer des Films, Making Of, Audio-Kommentar des Regisseurs, "Jörg's Disco" (hier erklärt der Vertreter, wie sein Leben weitergeht, nachdem der Film endet) und eine Fotogalerie vom Dreh, untermalt vom Gesang von Manfred Zapatka.
Wer bei "Autopiloten" einen rasanten Action-Film erwartet liegt ganz falsch. Wer sich aber ab und zu traut, auch mal im Programm von arte nach guten Filmen zu suchen, der ist mit dieser DVD sicherlich gut beraten.

Pascal May