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A Kind Of Murder

Seit Jahrzehnten gilt Alfred Hitchcock selbst 37 Jahre nach seinem Tod weiterhin als Meister des Suspense Thrillers, und Generationen von Regisseuren versuchen, ihm nachzueifern und ihm das Wasser zu reichen. Regisseur Andy Goddard versucht nun, mit "A Kind Of Murder" an den Meister heran zu kommen.

New York im Jahr 1960, als die Geschlechterrollen noch traditionell aufgeteilt sind. Der erfolgreiche und stets gut aufgelegte Architekt Walter Stackhouse scheint nach außen hin das perfekte Leben an der Seite seiner schönen Frau zu führen, doch seine unglückliche Ehe mit der psychisch kranken und recht anstrengenden Clara macht ihm das Leben schwer. So lebt er seine Passion des kreativen Schreibens aus, schreibt Kriminalgeschichten und freut sich riesig, als seine erste Geschichte veröffentlicht wird. In einer Bar stößt er zufällig auf einen Zeitungsartikel über den Buchhändler Marty Kimmel, der verdächtigt wird, sein Frau ermordet zu haben. Walter ist besessen von der Geschichte. Der brutale Mord entfesselt Walters dunkelste Fantasien und entfacht auch in ihm den Wunsch, sich von seiner Frau zu befreien. Dann könnte er endlich das Leben führen, das ihm vorschwebt, und das zusammen mit der aufregenden und äußerst charmanten Jazzsängerin Ellie.
Als Clara eines Tages tatsächlich tot aufgefunden wird, sieht es zunächst nach Selbstmord aus. Doch schon bald heftet sich der äußerst ehrgeizige Detective Lawrence Corby an Walters Fersen, der die Parallelen zum unaufgeklärten Kimmel-Mord erkennt.

Der Film liegt auf DVD in der deutschen und englischen Sprachfassung (Dolby Digital 5.1) vor. An Extras bietet die Silberscheibe verschiedene Featurettes.

Der bisher eher mit Fernsehserien betraute Regisseur Andy Goddard schafft mit "A Kind Of Murder" einen typischen Film Noir, und versammelt dafür einen beachtlichen Cast, darunter Patrick Wilson, Jessica Biel, Vincent Kartheiser, Haley Bennett und Eddie Marsan.
Die ausgezeichnete US-Autorin Patricia Highsmith liefert mit "Der Stümper" die Romanvorlage für das Drehbuch, wie auch schon zuvor ihre Romane "Der talentierte Mr. Ripley" oder jüngst "Carol" verfilmt wurden.

Der Film beginnt recht verwirrend, und diese Verwirrung zieht sich durch den gesamten Film, so dass die Zuschauer am Ende eher ratlos zurück bleiben. Und genau darum geht es der Bestseller-Autorin, nicht die Aufklärung des Verbrechens in den Vordergrund zu stellen, sondern die Motive, die einen normalen Menschen dazu treiben, was bestens im Drehbuch von Susan Boyd umgesetzt wurde.

Am Ende kommt in "A Kind Of Muder" eine Geschichte über den feinen Grat zwischen Schuld und Unschuld sowie über Reue und die Angst vor sich selbst heraus, die bestens im Look der 1960er Jahre eingebettet wurde.

Fans intelligent erzählter Geschichten werden an "A Kind Of Murder", der seine Weltpremiere im vergangenen Jahr auf dem Tribeca Film Festival feierte, ihre Freude haben, Anhänger traditioneller Krimis werden hier frustiert entlassen und sollten eher zu bewährter Ware greifen.

Pascal May
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