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Total Immersion Racing

Seit Beginn der Ära PC wird versucht, dem Spieler die Straße kombiniert mit heißen Rennwagen auf dem Monitor schmackhaft zu machen. Dabei kam mehrfach Gutes aber mitunter auch Schlechtes heraus. Bei „Total Immersion Racing“ ist von allem etwas dabei.
Wobei insgesamt ein richtig gutes, grafisch sehr hochwertiges Rennspiel herausgekommen ist. Total Immersion Racing versucht sich jedoch von der Konkurrenz abzuheben, da Hersteller Racerworks besonders die realistische Gegner-Intelligenz bewirbt. Diese KI soll sich perfekt an menschlichen Gegnern orientieren und lässt so ein besonderes Fahrgefühl entstehen. Auf jede Spieleraktion folgt die passende und originalgetreue KI-Reaktion. Doch ob die virtuelle Gegnerpersönlichkeit dazu beiträgt, den Spielspaß zu erhöhen, muss dieses Spiel erst einmal beweisen.
„Total Immersion Racing“ präsentiert sich gleich zu Beginn mit unterschiedlichen Modi wie Einzelrennen, Karriere, Zeitrennen oder Herausforderungen. Im letzteren darf man in kleineren Rennserien wie Hersteller- oder Klassen-Events antreten. Strecken und Fahrzeuge stehen anfangs nur sehr wenige zur Auswahl, diese können wie gewohnt im Karrieremodus aber auch in einzelnen Herausforderungs-Serien frei gespielt werden.Insgesamt warten bis zu 14 lizenzierte Vehikel, inklusive BMW- und Audi-Modellen, sowie zwölf Strecken auf den engagierten Fahrer, um beweisen zu können, was in ihnen steckt. Bei den Strecken findet man neben einigen Phantasiepisten auch bekannte Namen wie Hockenheim oder Silverstone. Fahrzeuge sind in drei verschiedenen Klassen verfügbar: Die im Vergleich relativ leistungsschwache GT-Klasse, die etwas stärkeren GTS-Modelle und schließlich die PS-Boliden der PRO-Serie.
Das Herzstück des Spiels bildet der Karrieremodus: Ziel ist es, möglichst viele Meisterschaftspunkte zu sammeln, um sich von der GT- über die GTS- bis zur Prototyp-Kategorie hochzuarbeiten. Interessantes Detail hierbei: Man befindet sich während eines Rennens immer mit allen drei Klassen gleichzeitig auf der Piste. Anfangs besteht nur die Wahl zwischen zwei GT-Teams: Audi und Noble-Racing. Ein Team-Manager macht am Bildschirm Werbung für seine Mannschaft und gibt vor und nach den jeweiligen Rennen Hinweise und Tipps zu Strecken oder Gegnern.Punkte gibt es bei guten Platzierungen sowie Bonuspunkte für einzelne Rundenbestzeiten. Nachdem alle Rennen einer Meisterschaft durchlaufen sind und eine entsprechende Punktzahl und Platzierung gesichert ist, darf man sich an die nächste Klasse wagen. Trotz gewonnener Meisterschaft werden dem Spieler allerdings nicht immer sofort die PS-Boliden der GTS und später der PRO Kategorie angeboten. Wer beispielsweise einzelne Rennen abgebrochen hatte oder auch mal schlechte Platzierungen erhielt, muss manchem Teammanager erst in einer Testfahrt beweisen, dass er in der Lage ist, das leistungsstärkere Fahrzeug zu beherrschen. Dabei gilt: Je besser der Spieler in der vorigen Meisterschaft gefahren bist, desto mehr Teammanager reißen sich um seine Fahrkünste und stellen Ihre Vehikel zur Verfügung. Zusätzlich wird man während des Spiels über eine gelungene deutsche Sprachausgabe angespornt, seinen Rivalen zu überholen oder beispielsweise in der letzten Runde noch einmal richtig Gas zu geben.
Das besondere Feature von „Total Immersion Racing“ ist die KI der gegnerischen Fahrer. Wer besonders aggressiv fährt und gegnerische Fahrer brutal von der Fahrbahn rammt, muss damit rechnen, dass diese sich später rächen. Zusätzlich zu dem vom Spieler beeinflussbaren Verhalten gibt es jedoch ein Basis-Verhalten. Angefangen beim Raser über den Windschatten-Fahrer bis hin zum Taktierer. Als Hilfefunktion werden die Charaktertypen durch verschiedenfarbige Pfeile im Spiel markiert. Im Multiplayermodus kann man sich mit einem Freund am Rechner via Split-Screen vergnügen, wobei keinerlei Leistungseinbußen zu erkennen sind.
Unter dem Strich ist „Total Immersion Racing“ ein Rennspiel der oberen Top Ten. Man muss eindeutig Abstriche machen im Bereich der Strecken. Da es nur 12 Kurse gibt sollten sich diese doch zumindest untereinander stärker unterscheiden, um die Langzeitmotivation zu erhalten. Auch das komplett fehlende Schadensmodell schlägt sich negativ zu Buche. Dafür sind Sound und vor allem Gegner-KI ein dickes Lob auszusprechen.

Pascal May