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EMERGENCY POLICE

Nach langer Wartezeit sollte es endlich soweit seit: Der Nachfolger zu "Emergency - Fighters For Life" von 1998 sollte endlich fertiggestellt sein! Größte Spannung machte sich breit über das, was kommen sollte, vor allem darüber, wie sich das Spiel in zwei Jahren verändert haben könnte. Die Vorankündigungen sprachen von "15 realistische Einsatzszenarien", unter denen einmal selbst die Queen vor Terroristen gerettet werden sollte!
Doch schon die Verpackung brachte Ernüchterung: Alt bekannte Bilder gesellten sich zu neuem Text. Selbst die Grafik ist absolut die selbe!
Die angekündigte Polizeiarbeit als Primäraufgabe des Spiels wurde nur durch einige neue Einheiten wie z.B. Schützen, Scharfschützen oder ein SEK-Fluchtfahrzeug aufgepeppt.
Das Spielprinzip, das zu 95% zum Vorgänger gleich geblieben ist, klingt beim ersten Lesen recht originell. Weniger einfallsreich ist die Umsetzung: Der Spieler erhält einen Einsatzbefehl, wählt die zum Einsatz benötigten Fahrzeuge aus, nimmt die Bösen fest oder erschießt sie, versorgt die Verletzten und rückt wieder ab. Bis auf ein paar Ausnahmen läuft das ganze Spiel nach dem gleichen Schema ab, was in keiner Weise einer Spielmotivation zuträglich ist. Die KI des Spiels wurde ebenso nicht weiterentwickelt, denn es ist noch immer nicht möglich, mehrere Fahrzeuge an einen schwer zugänglichen oder engen Ort fahren zu lassen. Versucht man es dennoch, endet alles in einem Riesenstau, der sich auch nicht mehr von selbst auflöst. Im Gegenteil, es kann vorkommen, dass die Einsatzkräfte in den Fahrzeugen sogar ihren Auftrag vergessen und am Straßenrand stehen bleiben, egal ob noch Verletzte im Straßengraben liegen oder wild umherschießende Amokläufer unterwegs sind. Muss bei einem Feuer oder einer Entführung gar die Strasse verlassen werden, kommt man nicht umhin, sich in Geduld zu fassen, um die Mission zu einem Ende zu führen.

"Emergency Police" stellt sich nicht als Weiterentwicklung sondern vielmehr als Neuauflage des 1998er Spiels dar. Wen die Spielidee interessiert und das Spiel noch nicht kennt, der kann sich auch den Vorgänger als Budget-Spiel zulegen, denn insgesamt ist die Idee des Spiels eine schöne Abwechslung im normalen Spielalltag.

Pascal May