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Worte für die Ewigkeit

Zwei 16-jährige Mädchen – Hope und Emily. Zwei Lebens- und Liebesgeschichten. Eine in der heutigen Zeit. Es ist Sommer. Hope muss mit ihrer resoluten und bestimmenden Mutter auf eine total abgelegene Pferderanch nach Montana. Hopes Mutter ist eine Umwelt- und Waldökologin und möchte dort forschen. Weit und breit ist dort nichts los und die nächsten Geschäfte sind meilenweit entfernt. Doch zu Cal, dem Farmersohn, fühlt sich Hope immer mehr hingezogen. Er ist geheimnisvoll, gutaussehend und direkt. Beide freunden sich unter den strengen Augen von Hopes Mutter an. Oft denkt Hope an ihren Vater, doch dieser hat sie und ihre Mutter wegen einer anderen Frau verlassen. Hope war erst sechs Wochen alt, deshalb hat sie nur sehr wenig Kontakt zu ihm.
Auf dem Weg in die Stadt mit Cal verunglücken beide mit dem Auto mitten in der Steppe. Weit und breit ist niemand da, um ihnen zu helfen. Mit letzter Kraft schleppen sie sich zu einer verlassenen Hütte und kämpfen dort ums Überleben. Hope findet dort ein Tagebuch, mit denen viele Geheimnisse ans Tageslicht kommen.
Ob die beiden gefunden werden? Und was hat das alles mit dem Tagebuch auf sich?
Montana 1867. Die 16-jährige Emily ist auf dem Weg von England nach Montana zu ihrem zukünftigen, reichen Ehemann. Emily hat ihn noch nie gesehen. Ihre Eltern haben diesen Mann für sie ausgesucht und bestimmt, dass sie ihn heiraten soll. Die Reise ist weit und schwer, dazu kommt, dass ihre Kutsche beim Überqueren einer Brücke verunglückt. Alle ihre Weggefährten, bis auf sie, sind tot. Sie wird als einzige von Nate, einem Halbindianer, gerettet. Nach ihrer ersten vollkommenen Verzweiflung lernt Emily eine ganz andere Seite des Lebens kennen. Ein Leben in Freiheit, Kämpfe ums Überleben, Kämpfe für Nahrung, aber auch ein Kampf um Liebe.
Auf einen Schlag ist die 16-jährige Emily eine fast erwachsene Frau. Sie lernt Reiten, Büffeljagen und muss sich vielen harten, neuen Herausforderungen stellen.
Ob das verwöhnte, reiche Mädchen Emily diesen Überlebenskampf schafft? Werden ihre Eltern und ihr zukünftiger Ehemann nach ihr suchen?

Die britische Autorin, Historikerin und Sprecherin Lucy Inglis arbeitet unter anderem für verschiedene Radiosender, Museen und Bibliotheken. Sie hat sich thematisch auf das 18. Jahrhundert spezialisiert. Ihr Blog „Gregorian London“, für den sie mehrfach ausgezeichnet und der von internationalen Zeitungen und Zeitschriften hochgelobt wurde, ist inzwischen Sekundärquelle für Studenten und Institutionen. Mit ihrem Mann und ihrem Hund lebt sie im Schatten der St. Paul's Cathedral in London.

Das Buch sieht toll aus. Wenn man es in den Händen hält, funkelt die Farbe des Covers geheimnisvoll, wirklich etwas ganz besonderes. Schon das macht neugierig auf das, was kommt. Das Lesen in zwei verschieden Zeitenebenen hat mich begeistert, denn beide sind auf eine ganz besondere Weise miteinander verbunden. Cowboys, Indianer, Steppe, Prärie, Büffel, Pferderanch, alles ist durch den leichten Schreibstil sehr gut vorstellbar. Auch über die damaligen Lebensverhältnisse und über die Indianerstämme habe ich einiges kennengelernt. Das Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt und nicht mehr losgelassen, ich musste immerzu weiter lesen, um zu erfahren, wie es weitergeht. Zum Ende der Geschichte überschlagen sich die Ereignisse dramatisch. Trotz Liebe und Romantik hat die Geschichte nie an Spannung verloren. Bei der Danksagung am Ende des Buches wird die Entstehung des Buches erzählt. Auch das hat mich sehr interessiert und mir sehr gut gefallen. Das Sprichwort am Anfang des Buches – „Alles, was du brauchst, um groß zu werden, trägst du in dir“ (Apsaaluke-Sprichwort) – hat mich sofort angesprochen und werde ich mir gut für meine Zukunft merken, das sind meine „Worte für die Ewigkeit“. Das Buch hat mich begeistert und von Anfang an in seinen Bann gezogen. Absolut empfehlenswert!

Miriam Seufert