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Nächte des Zorns - Die Unterhändlerin

Kommissarin Amanda Lund, Unterhändlerin eines schwedischen Sondereinsatzkommandos, war jetzt eineinhalb Jahre bei ihren Zwillingen zuhause und absolviert gerade ein Übungsprogramm. Sie soll damit all ihre polizeilichen Kenntnisse wieder auffrischen. Jedoch dauert es nicht lange, und sie wird zu einem Einsatz im Kosovo abberufen. Amanda organisiert alles, um ihre Zwillinge gut versorgt zu wissen. Es soll ja nur für ein paar Tage sein. Amanda soll nach Pristina fahren, weil dort ein entsandter schwedischer Polizist namens Jönsson vermisst wird. Vermisst gemeldet wurde er von seiner Frau, die seit Tagen nichts mehr von ihm gehört hat, und diese sich auch in letzter Zeit beobachtet gefühlt hat. Tore, Amandas Vorgesetzter, hat bereits mit Jönssons Vorgesetztem telefoniert und bestätigt, dass er schon seit zwei Tagen nicht zur Arbeit erschienen ist. Als Amanda in Pristina ankommt, spricht sie sofort mit dem Vorgesetzten und dieser muss in dem Gespräch zugeben, dass er den Vermissten zuletzt in einem Bordell gesehen und danach aus den Augen verloren hat.
Währenddessen ermittelt Bill zuhause und befragt Magdalena Jönsson, diese ist aber sehr aufgeregt, woraufhin Bill sie zu deren Schwester fährt.
Zeitgleich bekommt Ellen Engwall, eine ehemalige junge Polizistin, die jetzt für einen Privatermittler arbeitet, einen sehr geheimnisvollen Auftrag. Sie soll in den Kosovo fliegen, wo sie in einem Hotel weitere Anweisungen erhält.
Amanda ist gerade bei Jönssons Vorgesetztem Blom, als eines der vielen Handys von Jönsson klingelt: Am anderen Ende der Leitung verlangt jemand Lösegeld für den vermissten Polizisten. Amanda kann nur daraus folgern, dass Jönsson in Drogengeschäfte verwickelt ist, und jemand das ausstehende Geld einfordert.
Währenddessen sucht Bill in Stockholm die Frau von Jönsson, und erfährt von deren Schwester, dass sie in einer Klinik war. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Klinik wird sie von einem unbekannten Mann abgeholt und ist seitdem nicht mehr auffindbar.
Letztendlich bekommen sie sogar Hilfe von der ehemaligen Polizistin Ellen, deren Einsatz mehr als heikel war und mit deren Hilfe und einigen Recherchen sie dem Ganzen auf die Spur kommen.

Auch der zweite Thriller von Anna Tell hat mir sehr gut gefallen und ich hoffe dass von ihr noch weitere aufregende Geschichten um Kommissarin Amanda Lund erscheinen werden. „Nächte des Zorns“ war von Anfang an sehr spannend und ich konnte mir keinen Reim daraus machen, wie alles zusammenhängen soll, aber genau dies macht es so interessant beim Lesen und hält die Spannung hoch. Der internationale Einsatz des schwedischen Sondereinsatzkommandos rund um Anna Tell gibt der Geschichte noch zusätzlichen Reiz, und man merkt in ihrer Erzählung, dass sie vom Fach ist, und weiß, wovon sie schreibt: Die Autorin ist Kriminalkommissarin und Unterhändlerin.

Diesen hervorragend geschriebenen Thriller habe ich in kürzester Zeit verschlungen und hoffe nun auf eine baldige Fortsetzung ihrer Geschichte. Eine klare Empfehlung für Krimi-Fans, die den internationalen Flair einer ungewissen Ermittlung schätzen.

Gudrun Loher
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