Ein Serienkiller wütet in New York. Seine Besonderheit ist es, die Opfer zu köpfen und die Köpfe als Trophäe zu behalten. Lieutenant Vincent D'Agosta wird zu einem Tatort gerufen und schaut sich um das hell erleuchtete Gebäude um. Mit angeschalteter Taschenlampe geht er um die Ecke des Gebäudes an einem Stapel platt gemachter Autos vorbei und entdeckt dort innerhalb der Umzäunung eine hockende Gestalt. Dies ist kein Cop oder jemand aus dem Team. Die Person trägt eine dicke Daunenjacke mit einer viel zu großen Kapuze. Schon die Hand am Holster seiner Dienstwaffe haltend spricht er die Gestalt an und läuft auf sie zu. Zu Tode erschrocken zieht er seine Waffe und fragt sich, warum die verdächtige Gestalt hier ist und jegliche Absperrbänder missachtet hat. Als die Stimme ihn anweist, seine Waffe wieder einzustecken, erkennt er, dass es sich um Special Agent Pendergast handelt. Was macht er hier? An diesem Tatort, wie auch bei den folgenden finden beide kaum verwertbare Spuren und auch bei den Ermordeten sind keinerlei Gemeinsamkeiten zu weiteren erkennen. Zudem streut ein sensationsheischender Reporter das Gerücht, hier handele es sich um einen Racheakt gegen Superreiche. Das einzige, was die Mordopfer gemeinsam haben, ist jede Menge Geld, Macht und keinerlei Skrupel. Im Big Apple geht eine Welle der Angst um und stürzt die ganze Stadt in Chaos. Welches Motiv hat dieser umgehende Rächer? Pendergast und D'Agosta wird so nach und nach klar, dass der Beweggrund des Mörders noch viel finsterer ist als die neun Kreise der Hölle.
Douglas Preston verfasste Sachbücher und arbeitete am Naturwissenschaftlichen Museum in New York. Dort lernte er den Lektor Lincoln Child kennen. 1995 schreiben sie gemeinsam den Wissenschaftsthriller „Relic“, der ein internationaler Bestseller und auch gleich verfilmt wurde. Dies ist die Geburt des ebenso einzigartigen wie charismatischen Special Agent Aloysius Pendergast, der nun schon mit „Headhunt – Feldzug der Rache“ seinen 17. Fall zu lösen hat. Douglas Preston schreibt neben seinen Romanen auch für Zeitschriften. Lincoln Child veröffentlichte fünf Romane, darunter den Bestseller „Wächter der Tiefe“.
Das Autorenteam hat dieses Mal seinen Hauptakteur Pendergast in den ersten zwei Dritteln des Buches eher im Hintergrund gehalten. Vielmehr steht Lieutenant D'Agosta stärker im Vordergrund und Pendergast steht ihm unterstützend zur Seite. Mal was anderes, wobei ich eher ein Freund seiner Dominanz bin. Zum Ende hin ist er aber wieder omnipräsent und die Spannung steigert sich da dann deutlich von Seite zu Seite. Insgesamt ein eher durchschnittliches, solides, aber nach meinem Empfinden nicht unbedingt eines der starken Werke der Autoren. Für begeisterte Leser der Reihe dürfte dieser Fall daher eher durchschnittlich, wenn nicht gar enttäuschend ausfallen.
Für mögliche Einsteiger empfehle ich deshalb eher einen der anderen Bände des Autorenduos. Ich hoffe, dass mit einer angedeuteten Rückkehr von Constannce wieder ein neuer Kracher gelingt und die Autoren zu alter Leistungsstärke zurückfinden.
Für Pendergast Fans trotzdem sicherlich Pflichtlektüre und ein Muss, auch wenn dieser Band eher zu den Schwächeren dieser Thrillerreihe zählt. Letztendlich darf er aber zur Vervollständigung in der bisherigen Sammlung dennoch nicht fehlen.
400 Seiten, Knaur Hardcover Verlag, 19,99 Euro