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Fremdes Land Amerika

Warum wir unser Verhältnis zu den USA neu bewerten müssen

Bedingt durch sein Studium in Amerika war Ingo Zamperoni von Anfang an fasziniert von den USA. So ist es auch heute noch; allerdings nun mit mehr Nüchternheit und geradem Blick auf die Realitäten des Landes. Nach Studium und journalistischer Tätigkeit in den USA ist es normal, vieles dort zu bewundern, wie beispielsweise die Innovationsbereitschaft und eine ausgeprägte Uneigennützigkeit. Aber es gibt auch andere Seiten wie das Waffengesetz oder die Geheimdiensttätigkeit. Trotz so mancher Differenzen haben die deutsch-amerikanischen Beziehungen eine immense Wichtigkeit für die Zukunft unseres Landes. Alle derzeitigen großen Herausforderungen wie Terror, Kriege, Flucht, Finanzkrise und Klimawandel können beide Länder nur im gemeinsamen Schulterschluss meistern. Daher ist ein gegenseitiges Verständnis mehr denn je wichtig, um diese Partnerschaft weiter zu stabilisieren, da jeder auf den anderen nicht verzichten kann.

Ingo Zamperoni, 1974 geboren, studierte Amerikanistik, Jura und Geschichte. Im Rahmen eines Fulbright-Stipendiums studierte er auch in Boston. Nach absolviertem Master arbeitete er sowohl im ARD-Studio Washington wie auch als Inlandskorrespondent für die "Tagesschau" und "Tagesthemen". Auch das "ARD Nachtmagazin" moderierte er. 2014 führte ihn sein Weg erneut als ARD Auslandskorrespondent nach Washington D.C. Zurück in Deutschland ist er nun der bisher jüngste Moderator der "Tagesthemen" im Ersten. Zurzeit pendelt er noch zwischen den Welten, bis seine amerikanische Frau und ihre drei Kinder Ende des Jahres zu ihm nach Hamburg ziehen werden.

Sein Buch, "Fremdes Land Amerika", könnte aktueller und passender für diese Zeitphase nicht sein. Ingo Zamperoni bringt seinen Lesern, insbesondere im derzeitigen amerikanischen Wahlkampf mit all seinen Schlammschlachten, Amerika mit seinen ganzen Eigenheiten nahe. Er versteht es, in angenehm zu lesender Weise die inneramerikanischen wie auch weltpolitischen Besonderheiten eines so riesigen Landes perfekt darzustellen, zu erläutern und so manches für uns besser verständlich zu machen. Absolut aktuell geschrieben ist auch eine Erklärung für das Phänomen Trump vorhanden. Für mich, der wie er das Glück hatte, in den neunziger Jahren berufsbedingt dort leben zu können, ist es wie ein „deja vu“, wenn er seine Erlebnisse und Erfahrungen aus den Neunzigern mit der heuten Zeit vergleicht. Damit zeigt er uns, warum so manches, was wir nicht so verstehen können, in diesem Lande eben so ist!
Dies ist ein Buch, das jeder, der an Amerika und seiner Politik nur etwas interessiert ist, unbedingt lesen muss!

Michael Müller