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Der einsame Bote

Im kalten Oslo ist Kommissar Tommy Bergmann verzweifelt auf der Suche nach der dreizehnjährigen Amanda. Die Ermittlungen aber sind abgeschlossen und Tommy wird angedroht, dass man ihn suspendieren wird, wenn er sich weiter auf die Suche nach Amanda begibt. Der Fall lässt ihm aber keine Ruhe, er glaubt noch immer daran, dass das Mädchen am Leben ist. Als er sich beim Boxen eine Gehirnerschütterung zuzieht, wird er krank geschrieben und kann für sich in aller Ruhe weiter ermitteln. Hilfe bekommt er von seiner Kollegin Susanne Bech, die ihm einfach nichts ausschlagen kann. Tommy Bergmann versucht es noch einmal bei Anders Rask, der vor Jahren wegen Mädchenmorden verurteilt wurde, in der Hoffnung, irgendetwas von ihm erfahren zu können. Tommy glaubt noch immer nicht daran, dass er der wahre Mörder ist. Rask aber spricht in Rätseln und daher bringt den Ermittler diese Unterhaltung nicht sehr viel weiter. Kommissar Bergmann ist verzweifelt und stößt bei seinen Recherchen in der Wohnung von Anders Rask, als auch bei einer Unterredung mit der Ex-Freundin von Anders, wie auch mit weiteren Personen, die damals während der Ermittlungen zu den Mädchenmorden schon befragt worden sind, auf kein schlüssiges Ergebnis. Durch Zufall entdeckt Bergmann, dass vielleicht eine Sekte dahinter stecken könnte, die Mädchen opfert. Kommissar Bergmann und Susanne ahnen trotzdem nicht, dass sie auf einer heißen Spur sind.

Gard Sveen kam in Hamar, 100 km nördlich von Oslo zur Welt. Nach seinem Studium der Wirtschafts- und Poltikwissenschaften arbeitete er in verschiedenen norwegischen Ministerien. Momentan ist er Senior-Berater im Verteidigungsministerium. Er lebt in Enebakk, ist geschieden und hat drei Kinder. 2005 veröffentlichte er schon ein Buch, aber das Manuskript wurde nie veröffentlicht und auch ein weiteres Buch schaffte es nicht. Der Durchbruch gelang ihm nun mit „Der letze Pilger“, wofür er eine Menge Preise gewann. In seiner Freizeit trainiert er ein Fußballteam und schreibt an seiner nächsten Geschichte über Tommy Bergmann.

Der Kriminalroman „Der einsame Bote“ war gleich zu Beginn sehr spannend und hat mich in seinen Bann gezogen, so dass ich das Buch in kürzester Zeit verschlungen habe. Es ist zwar nicht zwingend erforderlich, dass man die beiden ersten Bergmann-Bände „Der letzte Pilger“ und "Teufelskälte" gelesen hat, da der Fall relativ unabhängig geschrieben ist. Es macht aber Freude, den norwegischen Ermittler Tommy Bergmann auch in seinem dritten Fall zu begleiten. Daher kann ich es nur jedem Krimi-Fan empfehlen, auch die ersten beiden Bücher über Kommissar Bergmann zu lesen. Ich hoffe, dass auch im kommenden Jahr ein neuer Kriminalroman von Gard Sveen erscheinen wird!

Gudrun Loher
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