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An der Ostsee sagt man nicht Amore

Mitten in der Nacht sitzt Anne in ihrem Brautkleid und mit total verweinten Augen in ihrem roten Flitzer und fährt ohne genaues Ziel Richtung Ostsee. Sie ist total wütend und verzweifelt darüber, was sie gerade über Fabio, ihrem frisch angetrauten, sehr wohlhabenden Ehemann, erfahren hat. Sie hat überstürzt das Hotel in Berlin verlassen und ist dann einfach darauf losgefahren. Nun fährt sie Richtung Zicker, dort wo sie als Kind im Ferienlager war. Sie will einfach nur weit weg sein von Fabio. Am Morgen fährt sie an eine Tankstelle, denn Anne hat höllischen Hunger. Es gucken alle ganz verdutzt, denn sie hat immer noch ihr Brautkleid an. In der Nähe des schönen Badeorts Zicker macht ihr Auto dann keinen Muckser mehr, und sie muss wohl oder übel hier stehen bleiben. Voller Erschöpfung schläft sie erst einmal in ihrem Auto ein. Sie wird wach, als plötzlich an ihrem Fenster jemand klopft, und bei genauerem Hingucken sieht sie Fritz. Es ist genau der Fritz, den sie damals im Ferienlager als erstes geküsst hat. Anne freut sich, dass sie ihn wieder sieht und sogar Fritz schafft ein Lächeln. Er bringt sie nach Hause zu seinen Eltern und will sich dann um Annes Auto kümmern. Seine Eltern empfangen Anne sehr herzlich, und Anne entdeckt, dass sie sogar noch ein selbstgemaltes Bild von ihr im Haus hängen haben. Anne ist aber noch völlig verzweifelt über das, was sie über Fabio erfahren hat. Der schreibt ihr ständig SMS und will sie anrufen, aber sie will einfach nicht mit ihm reden. Anne darf im Ferienhaus der Eltern von Fritz übernachten und genießt trotz Liebeskummer die Ruhe in Zicker. Sie macht sich sehr viele Gedanken und dabei entdeckt sie einiges an sich wieder, was längst verloren gegangen war. Sogar ihre stets „erwachsene“ und „belehrende“ Schwester Sonja und natürlich auch Fritz spielen eine große Rolle, um ihrem Leben wieder einen Sinn und eine Zukunft zu geben.

Katharina Jensen wurde 1984 an der Ostsee geboren und wuchs an der Ostseeküste Stralsund und auf der Ostseeinsel Rügen auf. Für das Psychologiestudium zog sie nach Berlin und blieb dort auch zum Arbeiten. Auf die Insel Rügen zieht es sie immer wieder zur Erholung und Entspannung.

Dieser Roman ist durch und durch etwas fürs Herz und nebenbei bekommt noch etwas von der schönen Landschaft an der Ostsee mit, die die Autorin herrlich schön beschrieben hat. Es war sehr nett zu lesen, wie das Leben einem so spielen kann und man letztendlich die Werte, wie wahre Liebe, Vertrauen und gegenseitigen Respekt als wichtig erachtet. Ich finde, dass dieser Roman auch zum Nachdenken anregt und man erkennen soll, was einem im Leben wirklich wichtig erscheint. Einfach ein schöner Roman, der seine Leser berührt.

Gudrun Loher
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