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Alles schweigt

Mae, eine erfolgreiche Presseagentin, kümmert sich um Prominente in Hollywood, und sorgt dafür, dass deren guter Ruf nicht gefährdet wird. So wird sie zu Hannah in ihr Apartment gerufen, nachdem sie Hannahs Team kontaktiert hat. Maes Aufgabe ist es nun, das Chaos, welches rund um Hannah herrscht, zu beseitigen. Als sie an deren Wohnung ankommt, weht ihr schon ein grausiger Gestank um die Nase. Hannah will Mae erklären, was passiert ist, denn Hannah hat in wenigen Stunden einen wichtigen Termin, in dem es um Dreharbeiten für ein Oscar-verdächtiges Indie-Drama geht. Wenn aber die Presse von ihrer momentanen Situation etwas mitbekommen würde, dann wäre es das gewesen mit der weiteren Karriere.
Chris, ehemaliger Polizist und der lange Arm der Prominenz, wenn es darum geht, die „Kacke“ von den Promis fernzuhalten. So steht er gerade in einem abgefackten Apartment eines Briten, der dafür bekannt ist, dass er über die B-Prominenten Stories verkauft, die diese in schlechtes Licht rücken. Chris ist der Aufräumer von solchen Lügnern, die sich diese Geschichten letztendlich nur ausdenken.
Maes Karriere begann damit, dass sie als Produktionsassistentin in einer Ein-Kamera-Sitcom gearbeitet hat, aber es lief alles nicht so, wie es sich Mae vorgestellt hat und so suchte sie sich daraufhin einen neuen Job. Sie arbeitete als Assistentin für einen Agenten in einer Big-Four-Agentur und wurde in diesem Job abgehärtet gegen alle Anfeindungen – als Frau ohnehin. Eines Tages, aus heiterem Himmel, wurde sie von Dan abgeworben. Er arbeitete für Mitnick & Associates, die renommierteste Krisenmanagement-Agentur in Los Angeles. Sie war begeistert von Dan, denn er fand für diesen nicht so einfachen Job immer die richtigen Worte. Sie ist nun schon drei Jahre dabei.
Eines Abends bekommt sie von Dan eine Nachricht, dass er unbedingt mit ihr sprechen muss, aber nicht am Telefon, und erklärt ihr, dass er auf dem Weg zu ihr ist. Dies war seine letzte Nachricht, denn auf dem Highway wurde Dan überfallen und getötet. Es hieß immer, es war nur ein Autodieb, aber letztendlich glaubte es keiner. Da die Polizei irgendwie nicht so richtig in den Ermittlungen voran kommt, weil sie kaum Interesse an dem Fall zeigen, werden Mae und Chris, den sie durch Dan kennengelernt hat, gemeinsam ermitteln, warum Dan ermordet wurde. Dass sie aber selbst in Lebensgefahr kommen, damit hätten sie nicht gerechnet.

Jordan Harper wurde 1976 in Missouri geboren und lebt jetzt seit vierzehn Jahren in Los Angeles. Er war Musikjournalist, Filmkritiker und Fernsehautor. Er war unter anderem Lead Writer bei den Fernsehserien „The Mentalist“ und „Gotham“. Er schreibt gerade an dem Drehbuch zu der Romanverfilmung von „Die Ballade von Polly und Nate“.
Für seine Werke gewann er bereits den Edgar Allan Poe Award und die Auszeichnung „Bester Erstlingsroman eines amerikanischen Autors“. Er wurde auch für den Anthony Award für den besten Erstlingsroman nominiert.

Ein Krimi, der in Hollywood spielt, kommt nicht so oft vor, umso spannender zu sehen, was es aus der Hauptstadt des Film zu berichten gibt. „Alles schweigt“ ist eine Geschichte über die Leute hinter den Prominenten, die die Promis gut aussehen lassen und ihnen ein makelloses Leben vermitteln. Es ist ganz interessant zu erfahren, was eine PR-Agentur alles macht und wofür sie zuständig sind. So tauchen die Leser indirekt in die Welt der Promis ein, ohne direkt von ihnen zu erfahren. Wer diesen Roman gelesen hat, dem wird schnell klar, dass solche Agenturen nur existieren können, wenn auch der Prominente nicht in negative Schlagzeilen gerät, und was dafür alles zu tun ist. So wird auch klar, dass solche PR-Agenten nicht einfach nur die Pressearbeit für Premieren und Shootings übernehmen, sondern ihr Geld auf harte Weise verdienen. Dass ausgerechnet ein ehemaliger Polizist und eine PR-Agentin einen Todesfall aufklären, gab es noch nicht, und macht den Roman gleich noch etwas interessanter. Jordan Harper weiß, worüber er schreibt, und gibt so nebenber noch einen glaubhaften Einblick in die Glitzerwelt in Hollywood, den man so noch nicht kannte. Ich dachte nicht, dass es in Hollywood so brutal sein kann, aber ich glaube dem Autoren, dass dieser Roman nicht sehr weit weg von der Realität ist.
„Alles schweigt“ ist kein einfacher Lesestoff, aber es lohnt sich, an der Geschichte dran zu bleiben. Und eine ganz neue Umgebung für eine Mordermittlung hat noch keinem Debutroman geschadet!

Gudrun Loher
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